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In diesem Jahr freuen sich die Larvenmacher über den Fasnachtsstress
©Bild: Ismael Rohwedder
Fasnacht
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In diesem Jahr freuen sich die Larvenmacher über den Fasnachtsstress

07.02.2023 05:14 - update 07.02.2023 09:00
Pascal Kamber

Pascal Kamber

In drei Wochen soll in Basel wieder eine normale Fasnacht stattfinden. Das freut auch die Larvenmacher. Nach zwei schwierigen Jahren ohne Arbeit schlagen sie sich heuer mit anderen Problemen herum.

Im Atelier von Nicole Hell stapeln sich die Larven auf dem Tisch. Für die Larvenmacherin aus Laufen ist das ein schöner Anblick, der beweist: Nach zwei schwierigen Corona-Jahren gibt es für sie und ihren Mann Jörg dank der Fasnacht endlich wieder genug Arbeit.

Deshalb nimmt das Duo den Stress gerne in Kauf. «Seit Ende Oktober sind wir nonstop am arbeiten», sagt Nicole Hell. «Wir sind aber froh, dass es läuft. Erholen werden wir uns dann nach der Fasnacht wieder.»

Skeptische Kunden und Lieferengpässe

Weil viele Kunden sich nicht sicher waren, ob die Fasnacht 2023 tatsächlich über die Bühne geht, haben sie mit ihren Bestellungen zugewartet. Verspätete Materiallieferungen verschärften die Situation zusätzlich. So musste Nicole Hell bis zu sechs Wochen länger auf gewisse Produkte warten.

«Das konnte ich nicht einfach so wettmachen, in dem ich abends statt bis 9 Uhr bis 11 Uhr arbeiten würde», erklärt sie. «Diese Sachen fehlten einfach. Und das macht nervös.» Aus diesem Grund war eine clevere Organisation nötig, damit die Larve trotzdem innerhalb von fünf Stunden fertig ist.

Dass es aber nach der Pandemie wieder aufwärts geht, überrascht eigentlich nicht. Hätte man sich also auch ein bisschen besser auf diese Zeit vorbereiten können? «Nein», entgegnet Nicole Hell, «weil du nicht weisst, mit welchen Wünschen die Kunden zu dir kommen.» Erst, wenn der Kunde anfragt, könne sie reagieren und die Bestellung entsprechend aufgleisen.

Deutlich längere Arbeitstage

Auch im Atelier Bajass in Kleinbasel wartet viel Material darauf, zu einer Larve verarbeitet zu werden. An dieses Bild muss sich Besitzer Hans Ledermann zuerst wieder gewöhnen. «Letztes Jahr bin ich um acht Uhr abends zuhause gewesen. Jetzt ist das erst nach zwei oder drei Uhr morgens der Fall», verrät er.

In diesem Jahr freuen sich die Larvenmacher über den Fasnachtsstress
Hans Ledermann bemalt eine Larve. Bild: Ismael Rohwedder

Um in 14 Tagen sämtliche Arbeiten erledigt zu haben, sitzt er zwischen 14 und 16 Stunden pro Tag in seinem Atelier. Deshalb nimmt Ledermann seit Januar keine neuen Aufträge entgegen. Und das, obwohl die Auslastung noch nicht auf Vor-Corona-Niveau angekommen ist. «Ein Teil braucht die Larven von 2020, vor allem die Wagen. Und die fehlen mir», sagt er. «Wir werden dieses Jahr auf etwa 90 Prozent kommen von dem, was wir sonst machen.»

Trotz Stress: Hans Ledermann und Nicole Hell versichern, dass sie alle Aufträge pünktlich erledigen werden. Damit auch sie die «drei scheenschte Dääg» in Ruhe geniessen können.

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