Indien: Angriffe auf Militäranlagen Pakistans geflogen
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Indien: Angriffe auf Militäranlagen Pakistans geflogen

10.05.2025 11:16

Baseljetzt

Indiens Militär hat im verschärften Konflikt mit Pakistan Angriffe auf mehrere Militäranlagen geflogen und dies als Reaktion auf mehrere Attacken aus dem Nachbarland begründet.

Bei den gezielten Angriffen seien Präzisionswaffen aus indischen Kampfjets abgefeuert worden, sagte eine Armeesprecherin in Neu-Delhi. Bei den Zielen habe es sich unter anderem um Kommando- und Kontrollzentren, Radaranlagen und Waffenlager gehandelt. Die indische Seite machte keine Angaben zum Ausmass möglicher Schäden.

Indiens Militär bestätigte damit zuvor gemachte Angaben der pakistanischen Regierung, wonach es indische Raketenangriffe gegeben habe. Islamabad hatte in der Nacht mitgeteilt, es seien Attacken auf drei Militärbasen in der Provinz Punjab abgewehrt worden, ohne dass es Schäden gegeben habe. Daraufhin habe das eigene Militär die «Operation Bunjan» gegen Indien begonnen. Pakistanischen Staatsmedien zufolge wurden dabei mehrere Militärziele getroffen und zerstört. Die Angaben beider Länder liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Indiens Militär reagierte nach eigenen Angaben mit den jüngsten Luftangriffen auf pakistanische Militäraktionen in den vergangenen Nächten entlang der westlichen Grenze, bei denen unterem Drohnen und Artilleriegeschütze eingesetzt worden seien. Es warf Pakistan vor, neben Militäranlagen auf indischem Boden auch zivile Bereiche ins Visier genommen zu haben.

Indien beschuldigt Pakistan nach tödlichem Anschlag

Zwischen den beiden Seiten kam es zuletzt wiederholt zu teils heftigen Feuergefechten entlang der militärischen Kontrolllinie in der Himalayaregion Kaschmir, in der beide Länder jeweils einen Teil verwalten. Die beiden Atommächte beanspruchen jeweils die gesamte Region für sich.

Die Angriffe gelten als Reaktion auf einen Terroranschlag vom 22. April im indischen Unionsterritorium Jammu und Kaschmir, bei dem 26 Menschen getötet wurden – die meisten davon indische Touristen. Indiens Regierung wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was die Führung in Islamabad zurückweist.

Pakistans Premier beruft Krisensitzung ein

Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif hat angesichts der schweren Spannungen mit dem Erzrivalen Indien eine Sitzung der Nationalen Kommandobehörde einberufen. Das teilte das Militär des Landes mit. Die Sitzung soll demnach heute abgehalten werden. Die Behörde befasst sich mit Fragen der Nationalen Sicherheit und ist unter anderem für Entscheidungen über die Kontrolle und den Betrieb der Atomwaffen des Landes zuständig. (sda/ana)

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