Internationaler Frauentag: Kantonspolizei Basel-Stadt löst Kundgebung von 250 Personen auf
Maximilian Karl Fankhauser
Für den Mittwochabend wurde in Basel zu einer unbewilligten Kundgebung aufgerufen. Die Polizei führte, wie in einer Medienmitteilung angekündigt, Personenkontrollen durch. Sachschäden gab es keine.
Rund 250 Personen versammelten sich gegen 19.15 Uhr auf dem Petersplatz und setzte sich in Richtung Schanzenstrasse in Bewegung, wie die Kantonspolizei Basel-Stadt in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. In der Bernoullistrasse wurden die Kundgebungsteilnehmenden eingekesselt.
Nachdem sich die Menge trotz Warnung mit einem Transparent auf die Polizeikette zubewegte, setzten die Einsatzkräfte laut Mitteilung Zwangsmittel ein. Danach folgte ein Grossteil der Aufforderung, nach einer Personenkontrolle die Kundgebung freiwillig zu verlassen. Etwa 50 Personen wurden weggeführt.
Bereits am Nachmittag informierte die Kantonspolizei die Bevölkerung vor einer allfälligen Kundgebung und damit verbundenen Personenkontrollen. Dies im Rahmen einer Medienmitteilung. Ein neuer Kommunikationsansatz, den die Polizei gewählt hat.
Die Polizei beendete den Einsatz gegen Mitternacht. Zu Verletzten oder Sachbeschädigungen ist es laut Mitteilung nicht gekommen. Während des Einsatzes kam es zu diversen Verkehrsumleitungen.
Polizei mit Grossaufgebot vor Ort
Die Demonstration zum «Queerfeministischen Kampftag» war von den Behörden nicht bewilligt worden. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot zunächst beim geplanten Startpunkt Barfüsserplatz vor Ort und sperrte diesen ab, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachtet.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten mieden jedoch den Barfüsserplatz und formierten sich stattdessen beim Petersplatz. Dort kesselte die Polizei die Teilnehmenden später ein, ehe es zum Einsatz von Gummischrot kam.
Während der unbewilligten Kundgebung hielt die Polizei ihre Followers via Twitter auf dem Laufenden. Dort wurden unter anderem der Einsatz von Gummischrot begründet und die Personenkontrollen angegeben. Ein Tweet sorgte hierbei für grösseres Aufsehen. Demnach falsifizierte die Polizei Berichte, dass mit Gummischrot auf einen Journalisten geschossen wurde.
Auch in Bern und Winterthur kam es am Mittwochabend zu unbewilligten Demonstrationen. In Bern zogen rund 500 Personen durch die Stadt. Über Zwischenfälle wurde dort vorerst nichts bekannt. In Winterthur versammelten sich rund 200 Personen, es kam zum Einsatz von Pfefferspray und vereinzelt zu Sachbeschädigungen. (sda/maf)
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TomGrau
vielleicht machen Sie den Anfang und springen schon mal runter?
TomGrau
Basel hat ein Problem mit völlig unverhältnismässigen polizeieinsätzen und polizeigewalt und niemand interessierts oder schreibt darüber.