Irans Aussenminister: Können Urananreicherung nicht aufgeben
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Irans Aussenminister: Können Urananreicherung nicht aufgeben

22.07.2025 07:53

Baseljetzt

Der Iran wird nach den Worten von Aussenminister Abbas Araghtschi die Anreicherung von Uran nicht aufgeben, ist aber zu Verhandlungen bereit.

Man könne auf die Urananreicherung nicht verzichten, «weil sie eine Errungenschaft unserer eigenen Wissenschaftler ist, und mehr noch, weil sie eine Frage des Nationalstolzes ist», sagte Araghtschi dem US-Sender Fox News. Sein Land sei aber zu Verhandlungen bereit, «um sicherzustellen, dass unsere Anreicherung nur friedlichen Zwecken dient».

«Das iranische Atomprogramm ist friedlich und wird friedlich bleiben»

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran vor kurzem hatte Irans politische und militärische Führung Verhandlungen mit dem Westen noch eine klare Absage erteilt. Als Grund wurde mangelndes Vertrauen genannt, nachdem Israel den Iran kurz vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den USA angegriffen hatte. Man sei bereit, «jede vertrauensbildende Massnahme zu ergreifen, die nötig ist, um zu beweisen, dass das iranische Atomprogramm friedlich ist und für immer friedlich bleiben wird», sagte Araghtschi. Im Gegenzug erwarte der Iran die Aufhebung der Sanktionen.

USA würde erneut angreifen, falls nötig

Der Aussenminister bestätigte, dass die Nuklearanlagen des Landes durch die US-Bombardierungen im vergangenen Monat «schwer beschädigt» seien. Das genaue Ausmass der Schäden werde derzeit von der nationalen Atomenergieorganisation untersucht. US-Präsident Donald Trump schrieb daraufhin auf seiner Plattform Truth Social, die USA würden Irans Atomanlagen erneut angreifen, «falls nötig». Auf die Frage, was mit dem vor den Angriffen der USA und Israels bereits angereichertem Uran sei, verwies Araghtschi ebenfalls auf Irans Atomenergieorganisation. Diese versuche derzeit zu bewerten, was genau dem angereicherten Nuklearmaterial passiert sei.

Experten erwarten keine wesentlichen Fortschritte

Man werde die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bald darüber informieren, sagte der Aussenminister. Der Iran habe die Kooperation mit der IAEA nicht gestoppt. Im Streit über Irans Atomprogramm sind für diese Woche neue Verhandlungen zwischen dem Iran und den sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien geplant. Das Treffen solle am Freitag in Istanbul auf Ebene der stellvertretenden Aussenminister stattfinden, sagte Aussenamtssprecher Ismail Baghai laut Webportal der Zeitung «Etemad».

Bei dem Istanbul-Treffen werden Experten zufolge keine wesentlichen Fortschritte im Atomstreit erwartet. Die Europäer können jedoch Druck auf die iranische Regierung ausüben. Mitte Oktober läuft das Wiener Atomabkommen – auch wenn es praktisch nicht umgesetzt wird – formal aus. Die E3-Staaten könnten bis dahin als Mitunterzeichner der Vereinbarung von 2015 die Wiedereinführung früherer Sanktionen beim UN-Sicherheitsrat beantragen. (sda/ana)

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22.07.2025 06:40

spalen

wer traut diesem regime??

1 1
22.07.2025 08:14

Hampe56

wer traut dem Regime von Israel?

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