«Israel ist nicht der Iran» – Zehntausende protestieren gegen Netanjahu
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«Israel ist nicht der Iran» – Zehntausende protestieren gegen Netanjahu

21.05.2023 07:06 - update 21.05.2023 11:07

Baseljetzt

Die Kundgebungen gegen die rechts-religiöse Regierung von Benjamin Netanjahu gehen weiter. Am Samstagabend gingen Zehntausende Menschen in mehreren Städten auf die Strasse.

Die Demonstrierenden versammelten sich am Samstagabend in mehreren grossen Städten und schwenkten israelische Flaggen. Auf Bannern und Schildern in Tel Aviv waren Parolen zu lesen wie «Stoppt sie», «Israel ist nicht der Iran» oder «Die plündernde Regierung». Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich allein in der Mittelmeer-Metropole mehr als 130’000 Menschen.

Wegen einer von der Regierung vorangetriebenen Justizreform kommt es seit Monaten in Israel landesweit regelmässig zu Kundgebungen. Diese Woche richtete sich der Protest auch gegen die geplante neue Verteilung der Staatsfinanzen. Die Regierung muss den Haushalt bis Ende Mai verabschieden. Medienberichten zufolge sollen insbesondere die streng-religiösen Koalitionsparteien von den bereits vom Finanzausschuss gebilligten Plänen profitieren.

Steuergelder an die Verbündeten

Die Organisatoren der Proteste warfen der Regierung vor, die Staatskasse «zugunsten politischer Korruption zu plündern». Netanjahu verteile Steuergelder an seine Verbündeten, «um die Umsetzung diktatorischer Gesetze zu erleichtern», hiess es in einer Mitteilung.

Die rechts-religiöse Koalition will mit einer Umgestaltung des Justizwesens den Einfluss des obersten nationalen Gerichts beschneiden. Sie wirft dem Gericht übertriebene Einmischung in politische Entscheidungen vor. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise. Netanjahu hatte die Pläne im März ausgesetzt. Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über einen Kompromiss blieben bislang erfolglos. (sda/mal)

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