Trotz Demo-Absage: Ein paar wenige versammelten sich auf dem Barfi
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Nahost-Kundgebungen
Basel-Stadt

Trotz Demo-Absage: Ein paar wenige versammelten sich auf dem Barfi

13.10.2023 10:43 - update 26.10.2023 08:59

Baseljetzt

Die Basler Polizei hat den für Freitag geplanten Kundgebungen in Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt die Bewilligung entzogen. Grund ist der internationale Aufruf der Hamas. Am Barfi haben sich dennoch ein paar wenige Menschen versammelt.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat die Bewilligungen für eine am Freitagnachmittag angekündigte Israel-Mahnwache um 14 Uhr und eine Pro-Palästina-Demonstration um 17 Uhr in Basel kurzfristig wieder entzogen. Aus Sicherheitsgründen seien für beide Standkundgebungen keine Bewilligung mehr möglich, teilte die Polizei mit.

Aufgrund eines internationalen Aufrufs der Hamas zu Unterstützungsaktionen habe man die Lage neu beurteilt, teilt die Basler Polizei am Freitag mit.

Überschaubare Gruppe

Dennoch versammelten sich am Freitag gegen 14 Uhr einige Dutzend Personen am Barfi. Die Organisatoren der Israel-Mahnwache informierten die Anwesenden, dass diese nicht stattfinden würde. Die Polizei war präsent und führte vereinzelt Personenkontrollen durch.

Trotz Demo-Absage: Ein paar wenige versammelten sich auf dem Barfi
Eine handvoll Menschen kam um 14 Uhr zum Barfüsserplatz. Bild: Baseljetzt

Lukas Kundert, Mitorganisator der Mahnwache, zeigte Verständnis für die kurzfristige Absage. Es sei aber «sehr unglücklich», dass beide Kundgebungen am selben Ort stattgefunden hätten. Es sei aber auch nicht möglich gewesen, die eine abzusagen und die andere zuzulassen. «Es ist richtig, dass so entschieden wurde», sagte Kundert im Interview mit Baseljetzt.

Männer: Kippa tragen oder nicht?

Lukas Kundert ruft alle Basler Männer dazu auf, eine Kippa oder Kopfbedeckung zu tragen. Dies, um die Sicherheit der jüdischen Bevölkerung zu erhöhen. «Wegen des weltweiten Mordaufrufs gegen Juden muss man sie jetzt unkenntlich machen», so Kundert gegenüber Baseljetzt. «Wenn alle Männer Kippa tragen, kann man nicht mehr unterscheiden, wer Jude ist und wer nicht.» Dies, nachdem der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) – ebenfalls am Freitag – den Juden in der Schweiz empfohlen hatte, sich aus Sicherheitsgründen nicht als Juden zu erkennen zu geben. «Die SIG wusste nicht, dass wir solche Gedanken haben», so Kundert. «Wenn wir aber die Möglichkeit haben, mit wenigen Massnahmen Juden zu schützen, sollten wir das auch tun.»

Die Lage am späteren Nachmittag

Um 17 Uhr hätte auf dem Barfüsserplatz die Palästina-Demo stattfinden sollen, deren Bewilligung jedoch kurzfristig von der Polizei entzogen wurde. Am späteren Nachmittag zeigte sich ein ähnliches Bild: Rund drei Dutzend Personen fanden sich auf dem Barfüsserplatz ein, wo die Demo hätte stattfinden sollen. Einige Personen erklärten den Anwesenden, dass die Demo nicht stattfindet. Die Polizei war vor Ort.

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