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Charivari
Fasnacht

James Bond und fünf typische Tambouren

21.01.2024 01:55 - update 21.01.2024 15:24
Philippe Chappuis

Philippe Chappuis

Am Samstag Abend feierte das Charivari im Kleinbasler Volkshaus Premiere. Was ein passionierter Tambour ist, muss die diesjährige Ausgabe gesehen haben. Wir erklären dir, warum.

Eines vorweg: Die diesjährige Ausgabe des Charivari ist solide – alle bekommen ihr Fett weg: Das Baudepartement (wegen der vielen Baustellen), der FC Basel (das müssen wir wohl nicht genauer erklären) oder die BVB (früher hatten die Trams Verspätung, heute fahren sie schon gar nicht mehr). Dazu gibt es jede Menge Musik: James Bond trifft dabei den Arabi, z Basel und den Wettsteinmarsch (siehe Video). Die heimlichen Highlights sind aber zwei Raamenstiggli, die überaus selbst-referentiell sind. 

Auftritt: Ivan Kym

Dazu gehört der Auftritt von Ivan Kym. Er zählt unter Tambouren (und Tambourinnen oder Tambeusen) so ziemlich als das Mass vieler / aller Dinge in Sachen Trommelkunst. Selbiger nimmt am Charivari ziemlich früh das Zepter in die Hand. Nach einer süffisant-ironischen und kurzen Aufzählung, was er in dieser Region und in diesem Land alles gewonnen hat (notabene: Ivan Kym hat so ziemlich alles schon einmal gewonnen), stellt er uns die fünf typischen Tambour-Typen vor. Es ist ein früher Höhepunkt der diesjährigen Charivari-Ausgabe.

Vom «Drummler mit Härzbluet», der alles gibt und mit jeder Faser seines Körpers das Trommeln lebt, bis hin zum «Kultur-Dambuur» (sie wüsse genau, wele Marsch e Schyssdrägg isch), die eigentlich nur zwei Probleme haben: die linggi und die rächtig Hand – Kym liefert eine genüssliche Abhandlung über das Trommelvolk, dass sich immer leicht überschätzt und das Gefühl hat, etwas Besseres zu sein als die Pfeifferinnen und Pfeiffer (wer nicht Trommeln kann, schadet der Fasnacht).

Gäll, Alain?!

Ein weiterer Höhepunkt ist eine vermeintlich simple Nummer: Ein Schyssdrägg-Zyygli macht eine Pause. Jemand nervt sich über das dünne Repertoire (immer die drei glyyche Märsch), ein anderer muss dringend aufs WC (ich muess uffs Hyysli), und plötzlich fragt sich das Ensemble (Stephanie Schluchter, Tatjana Pietropaolo, Tim Koechlin, Cyrill Giger, Olivia Zimmerli und Beatrice Waldis), wie es wäre, wenn selbiges Raamestiggli an verschiedenen anderen Vorfasncahtsveranstaltungen gespielt würde. Der kurze Dialog wird also wiederholt. Einmal à la Pfyfferli (gäll, Alain), einmal à la Läggerli (jede Mini-Pointe mutiert zum grossen Schenkelklopfer), etc. 

Live gemalte Helgen

Auch sonst vermag der Charivari-Jahrgang zu überzeugen. Dazu gehören auch die beiden Schnitzelbänke: Zum einen «D Uffegumperli», die nach 25 Jahren wieder ein Comeback geben. Sie unterhielten, in dem sie die Helgen gleich live auf der Bühne malten und nach dem Vers jeweils im Publikum verteilten. In der zweiten Hälfte folgten die Gwäägi (mit veränderter Melodie). Stellvertretend ihr Vers über… (na, wir wollen’s doch nicht jetzt schon spoilern):

Das Charivari läuft noch bis zum 3. Februar 2024 im Basler Volkshaus.

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