Jans holt seine Generalsekretäre nach Bern
©Bild: Kanton Basel-Stadt (Lucia Hunziker)
EJPD
Basel-Stadt

Jans holt seine Generalsekretäre nach Bern

10.01.2024 12:08 - update 10.01.2024 12:09
David Sieber

David Sieber

Ab 1. Februar ist das Präsidialdepartement ohne Führung. Neo-Bundesrat Beat Jans holt seine beiden Generalsekretäre Sebastian Kölliker und Nora Bertschi zu sich nach Bern ins EJPD.

Sebastian Kölliker und Nora Bertschi leiten seit Mai 2021 das Präsidialdepartement als Co-Generalsekretäre. Der ehemalige SP-Grossrat und die frühere Grünen-Grossrätin sind enge Vertraute von Beat Jans. Kaum im Amt als Regierungspräsident, holte er die beiden an Bord – und stufte den bisherigen Generalsekretär Peter Gautschi zum Stellvertreter zurück.

Grund für die Massnahme gemäss Jans in der Medienmitteilung vom März 2021: «Mit diesem Entscheid möchte ich ein Zeichen setzen für eine Neuausrichtung des Präsidialdepartements. Das Präsidialdepartement soll in der Führung von Querschnittsaufgaben und in der Kommunikation von Kantonsanliegen eine stärkere Rolle spielen. Dazu brauche ich nahe Vertraute, die meine politische Herkunft und die politischen Akteure im Kanton gut kennen.»

Gegenwind möglich

Das dürfte auch der Hintergrund sein, weshalb der Basler Bundesrat die beiden nach Bern holt. Allerdings ist das Aufgabenportfolio im EJPD wesentlich anspruchsvoller und die politische Grosswetterlage deutlich stürmischer als im vergleichsweise beschaulichen Basel. Gerade in der Asylpolitik gilt es, den mächtigen Gegenwind der SVP auszuhalten. Zudem zählt das Departement 2’794 Vollzeitstellen (Stand 2022). Zum Vergleich: Im PD sind es gerade mal 690. Kölliker und Bertschi, beide ohne Bern-Erfahrung, müssen sich also ziemlich reinknien, wollen sie nicht von Politik und Verwaltung überrollt werden.

Bertschi wird nun Generalsekretärin, Kölliker ihr Stellvertreter. Der bisherige Generalsekretär Stefan Hostettler, auch erst ein Jahr im Amt, folgt seiner Chefin Elisabeth Baume-Schneider ins Innendepartement.

Für das PD bedeutet der Abgang der Führungsspitze ein längeres Interregnum. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger führt das PD zwar interimistisch, aber ohne administrative Spitze, bleibt den Mitarbeitenden vorerst bloss das Weiterarbeiten an laufenden Projekten. Grosse Würfe oder solche mit politischer Sprengkraft sind nicht möglich, was unter anderem die Klimastrategie tangieren dürfte. Der Nachfolger von Jans wird spätestens am 7. April feststehen. Doch wie lange es dauern wird, bis er das Amt operativ ausführen kann, ist derzeit noch unklar. Und erst dann kann er sich um die Besetzung des Generalsekretariats kümmern.

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11.01.2024 16:34

Hans_67

Für was braucht es im PD 690 Vollzeitstellen?

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