In Japan hat Weihnachten eine andere Bedeutung als hier. Trotzdem ist die Faszination für das Fest gross. Eine japanische Reisegruppe mit über 200 Personen ist extra für den Basler Weihnachtsmarkt angereist.

Lediglich ein Prozent der japanischen Bevölkerung ist christlich geprägt. Trotzdem feiern die meisten Japaner:innen Weihnachten – und zwar mit ihren Partner:innen. Die Bedeutung als «Fest der Liebe» wird in Japan wörtlich genommen, der Heiligabend ist wie ein zweiter Valentinstag. Statt mit der Familie oder in der Kirche zu feiern, treffen sich Verliebte unter vier Augen und beschenken sich. Dabei gilt der Grundsatz: Je teurer, desto grösser der Liebesbeweis.

Zweitschönster Weihnachtsmarkt weltweit

Trotz anderer Bedeutung gibt es auch in Japan viele weihnachtliche Dekorationen und Beleuchtungen. Denn: Die Faszination für die Tradition ist gross. Aus diesem Grund kommen jedes Jahr unzählige Reisegruppen nach Europa, um Weihnachtsmärkte zu besuchen.

Weit oben auf der Liste steht bei den meisten der Basler Weihnachtsmarkt. Dieser geniesst einen guten Ruf und hat bei einem Ranking des amerikanischen Fernsehsenders CNN als zweitschönster Weihnachtsmarkt weltweit abgeschnitten.

Glühwein und Raclette besonders beliebt

Aus diesem Grund haben es sich über 200 Japaner:innen letzte Woche nicht nehmen lassen, den Basler Weihnachtsmarkt zu besuchen. Die Leiterin der Reisegruppe Keiko Motohashi erzählt, dass viele sehr aufgeregt gewesen seien. Als sie am Weihnachtsmarkt angekommen sind, seien die meisten gleich weggelaufen und selbst auf Erkundungstour gegangen.

Die japanischen Gäste erwarten gemäss Keiko Motohashi vor allem eine schöne Beleuchtung und Dekoration. Aber auch das Essen sei wichtig. «Ihr habt heissen Wein. In unserem Land haben wir kein Essen wie Raclette. Deshalb haben wir es sehr genossen, hier zu essen und auch zu shoppen», so die Reiseführerin.

Der Münster- und der Barfüsserplatz seien jedoch nicht die einzigen Stopps der Reisegruppe. Auf dem Programm stehen viele weitere Weihnachtsmärkte in Europa. Der nächste Halt sei im Schwarzwald.