Mit der Goldmedaille um den Hals ist Hürdensprinter Jason Joseph von der Hallen-EM zurückgekehrt. Auch am Tag nach dem Triumph ist seine Freude riesig – trotz Kontroverse um seinen Jubel nach dem Finalsieg.

Mit einem breiten Grinsen ist Jason Joseph einen Tag nach seinem Gewinn der Goldmedaille über 60 Meter Hürden an den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul in seiner Heimat angekommen. Der 24-jährige Leichtathlet des LC Therwil kann seine Freude auch am Tag nach dem Coup in der Türkei nur schwer verbergen. «Das ist meine erste Medaille bei den Aktiven. Zum ersten Mal hat alles zusammengepasst, das macht grossen Spass», freut sich Joseph.

Nach zwei schwierigen Jahren konnte Joseph sein Potenzial endlich an einem Grossanlass abrufen. So stellte er im Final mit 7,41 Sekunden einen Schweizer Rekord auf. Für ihn ist klar, warum es ausgerechnet in Istanbul geklappt hat. «Ich konnte eine Konstanz in meine Leistung einbringen und an den letzten Wettkämpfen immer schneller laufen. Das gab mir Selbstvertrauen», so Joseph gegenüber Baseljetzt.

Böse Kommentare nach Jubel

Sein Jubel im Ziel war derart ausgelassen, dass Joseph den Sturz eines Gegners im Finallauf gar nicht mitbekommen hatte. «In diesem Moment gab es nur mich und diesen gewonnenen Lauf. Mir war dabei der Ernst der Situation nicht bewusst, ich habe das schlicht nicht gesehen», sagt Joseph. Was passiert sei, habe er erst dann realisiert, «als die Helfer mit Tüchern auf der Bahn standen und alles abdeckten».

Trotzdem sorgte sein Verhalten für Unmut in den Sozialen Medien. Die bösen Kommentare nimmt Joseph aber gelassen hin. «Mit Social Media ist es so eine Sache. Die Leute haben so schnell etwas gesagt oder sich ein Bild gemacht über eine Situation, von der sie keine Ahnung haben. Deshalb stört mich das Ganze nicht».

Ist der Knoten jetzt geplatzt?

Nun blickt Jason Joseph mit viel Zuversicht in die Zukunft. Er will den Schwung in die in ein paar Monaten beginnende Freiluftsaison mitnehmen. «Ich hoffe, der Knoten ist geplatzt. Es hat sich jedenfalls so angefühlt», sagt er.