Jede fünfte europäische Tier- und Pflanzenart ist vom Aussterben bedroht
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Biodiversität
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Jede fünfte europäische Tier- und Pflanzenart ist vom Aussterben bedroht

08.11.2023 20:05 - update 09.11.2023 06:02

Baseljetzt

Eine von fünf europäischen Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung.

Die Forschenden gehen damit von fast doppelt so vielen bedrohten Arten aus wie die globale Bestandesaufnahme des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) aus dem Jahr 2019. Die neue Studie, welche am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Plos One» erschien, berücksichtigt neuere Daten zu bereits untersuchten Arten sowie auch Erhebungen zu bisher nicht berücksichtigten Pflanzen und Tieren.

Wie bereits frühere Studien identifizierte auch diese Analyse Veränderungen der landwirtschaftlichen Bodennutzung, die zum Verlust von Lebensräumen führen, als eine der grössten Bedrohungen für die Biodiversität Europas. Dazu kommt laut der Studie die Übernutzung biologischer Ressourcen, Umweltverschmutzung sowie die Entwicklung von Wohn- und Gewerbegebieten.

Fast 15’000 Arten analysiert

Die Forschenden analysierten für die Studie alle 14’669 europäischen Wirbeltier-, Wirbellosen- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) stehen.

Sie berücksichtigten alle Wirbeltiere, also Säugetiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und Fische, sowie wichtige wirbellose Tiergruppen wie Bienen, Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken. Dazu schlossen sie rund zwölf Prozent aller bekannten Pflanzenarten in die Analyse ein, darunter alle Bäume, Farne, Wasserpflanzen und Moose.

Monitoring wichtig

Das Resultat: Insgesamt sind 2839 der untersuchten Arten vom Aussterben bedroht. Das entspricht rund 19 Prozent aller Arten. Alle Artengruppen zeigen negative Trends. Besonders betroffen sind die Pflanzen, von denen laut Studie 27 Prozent gefährdet sind, gefolgt von den Wirbellosen mit 24 Prozent und den Wirbeltieren mit 18 Prozent.

Um einen zukünftigen Artenverlust zu minimieren, plädieren die Autorinnen und Autoren in der Studie dafür, Land und Wasser auf nachhaltige Weise zu nutzen. Ausserdem betonen sie die Notwendigkeit, Arten genau zu beobachten. (sda/amu)

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