
Jeker und Urech: Schwarzbubenland kämpft um Stimme in Solothurner Regierung
Jeremy Goy
Am Sonntag wählt der Kanton Solothurn Regierung und Parlament neu. Seit 1991 ist Dorneck-Thierstein kontinuierlich im Regierungsrat vertreten und prägt somit die kantonale Politik entscheidend mit.
Am Sonntag stehen in Solothurn die Regierungs- und Kantonsratswahlen an. Acht Politiker:innen kämpfen um einen von fünf Sitzen in der Kantonsregierung. Mit Sibylle Jeker und Daniel Urech kommen zwei Kandidierende aus dem Schwarzbubenland.
Schwarzbubenland in der Regierung: Ein Gewinn für die Region
Seit dem Jahre 1991 ist das Schwarzbubenland in der Solothurner Regierung vertreten. Nach den Wahlen am 9. März sollte dies idealerweise so bleiben, denn die Region Basel profitiert von dieser kontinuierlichen Vertretung. Es ist für die Zusammenarbeit im Grossraum Basel von Vorteil, wenn eine Person in der Solothurner Regierung mit den Gegebenheiten und Interessen der angrenzenden Kantone vertraut ist.
Dorneck-Thierstein droht Sitzverlust
Bei der Erneurungswahl droht Dorneck-Thierstein jetzt aber einen Sitzverlust. Sollte das Szenario eintreten, hätte der Bezirk nördlich vom Jura keine Stimme mehr in der Solothurner Regierung. Sibylle Jeker aus Büsserach möchte das verhindern. «Die Herausforderung für den Kanton Solothurn ist, dass die Schwarzbuben sich auch als Solothurner fühlen. Und man muss aufpassen, damit sie nicht das Gefühl haben, Solothurn vergisst sie. Ich glaube, wir haben gerade in der letzten Legislatur bewiesen, dass wir eine starke Stimme im Schwarzbubenland haben», erklärt sie.
Dorneck-Thierstein orientiert sich stark an Basel
Politisch gehört Dorneck-Thierstein zwar zu Solothurn, in der Realität richtet sich das Schwarzbubenland aber stark nach Basel aus. Das spüre vor allem Daniel Urech, Gemeindepräsident in Dornach. «Es ist sicher einmal die regionale Orientierung, die einfach hier auf Basel im Thierstein nach Laufen hin orientiert ist. Und das ist in Olten, in Solothurn, in Grenchen, in Bucheggberg etwas anderes. Daher gibt es Mentalitätsunterschiede, aber das macht auch unseren Kanton reich.»
Energiepolitik im Fokus, grüne Themen weniger relevant
Seit 2011 ist Daniel Urech Kantonsrat in Solothurn. Darum kenne er die Sorgen und Bedürfnisse der Bevölkerung. Die grünen Anliegen seien momentan kein grosses Thema. «Ein wirklich grosses Thema ist im Kanton Solothurn die Frage, wie wir mit der Energie weiter gehen. Das Energiegesetz wurde gerade abgelehnt.» Ökologische Themen hätten es zum Teil extrem schwierig haben, erklärt er. «Dort haben wir sicher riesige Herausforderungen, wenn man denkt, was für Ziele man in diesem Bereich eigentlich erreichen müsste.»
Nach den letzen Prognosen ist der grüne Politiker auf dem letzten Platz im Rennen um den Regierungsrat. Für Sibylle Jeker sieht es besser aus. Sie ist bei den Umfragen unter den ersten Fünf.
Bis am Sonntag heisst es für beide Kandidierende noch: zittern. Dann wählt das Solothurner Stimmvolk die Regierung und den Kantonsrat neu. Und es entscheidet, ob weiterhin jemand aus dem Schwarzbubenland vertreten sein wird.
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