Jenjira «Jenny» Stadelmann: Die Schweizer Badminton-Hoffnung
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Sport

Jenjira «Jenny» Stadelmann: Die Schweizer Badminton-Hoffnung

25.03.2023 15:46 - update 27.03.2023 10:21
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Sie ist die Schweizer Badminton Hoffnung: Die Rede ist von Jenjira «Jenny» Stadelmann. Die 23-Jährige durfte in diesem Jahr zum ersten Mal an den Swiss Open teilnehmen und hat noch grosse Ziele.

Aufgewachsen ist Jenny bei ihrer Mutter in Thailand. Schon früh hat sie mit Badminton begonnen. Eigentlich wollte sie aber zuerst mit Tennis beginnen, doch aufgrund der warmen Temperaturen hat sie sich dann dagegen entschieden: «In Thailand ist es zu heiss für Outdoor Tennis. Dann hat mein Vater gesagt: OK, machen wir etwas ähnliches wie Tennis.» Und so stiess sie dann auf Badminton: «Wenn es regnet, kann ich trotzdem trainieren und auch wenn es heiss ist, kann ich in der Halle trainieren. Ich liebe die Sportart seit Beginn weg», sagt sie.

Durch Rückenprobleme in die Schweiz gekommen

Der Weg nach Oben war aber hart. In Thailand gab es tausende in ihrem Alter die ähnlich gut waren wie sie. Doch das machte sie stärker. Durch Rückenprobleme wurde sie aber ausgebremst und dachte kurzzeitig daran, ganz mit dem Badminton aufzuhören. Ihr Vater holte sie dann aber für einen Urlaub in die Schweiz. Hier bekam sie Hilfe für ihre Verletzung und in einem Trainingscamp in Appenzell wurde sie entdeckt und an einer Sportschule aufgenommen.

Über sechs Jahre ist sie nun in der Schweiz und mittlerweile hat sie sich gut eingelebt, der Start war aber hart: «Das Essen ist schon komplett anders, aber zum Glück kann ich zu Hause selber kochen und dann natürlich auch die Sprache. Die ersten sechs Monaten habe ich sehr grosse Schwierigkeiten gehabt. Vor allem hatte ich Angst davor, Fehler zu machen. In Asien macht man sich lustig über Leute, die nicht so gut reden und deshalb hatte ich etwas Angst.»

Grosse Ziele

Diese Angst ist mittlerweile verflogen. Seit dem letzten Jahr ist sie die Schweizer Nummer 1 im Badminton. Aber auch da gibt es einen grossen Unterschied zu Thailand: Die Konkurrenz. In der Schweiz ist der Konkurrenzkampf viel geringer als in Asien. Damit dieser grösser wird, bräuchte es ein Aushängeschild wie Roger Federer meint sie: «In der Schweiz spielen viel mehr Leute Tennis, weil man mit Roger ein Idol hat. Im Badminton hat man noch niemanden, der den Leuten zeigt, dass man mit diesem Sport leben kann und deshalb interessiert es die Leute etwas weniger.»

Und dieses Aushängeschild will sie nun werden und gibt täglich alles dafür. Die Schweizer Nummer 1 zu sein, sei zwar schön und gut, aber ihre Ziele sind grösser: «Ich bin zwar schon sehr stolz auf mich, aber ich will noch besser werden, die Olympischen Spiele erreichen und eine Topspielerin der Welt werden.»

An den Swiss Open war sie dank einer Wildcard dabei. Und in ihrer ersten Partie traf sie ausgerechnet auf die Gewinnerin der letzten Ausgabe, auf die Indische Topspielerin P. V. Sindhu. Gegen sie hatte Stadelmann zwar keine Chance und verlor in zwei Sätzen jedoch konnte sie wertvolle Erfahrungen für ihre Zukunft sammeln. Ihr nächstes grosses Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

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