
Die Tomatensaison ist eröffnet: Die Region erlebt einen durchaus friedlichen 1. Mai
Baseljetzt
Viel Farbe, Fest und Tanz, sehr wenig Ärger. Das Motto «Solidarität statt Hetze – Gemeinsam stark» wird in Basel und Liestal am Tag der Arbeit vorgelebt.
Eine saftige Angelegenheit wurde es zum Schluss dann doch noch in Basel. Tomaten in Richtung UBS am Bankverein, auch die Polizei bleibt nicht verschont. Diese nimmt es aber sehr gelassen.
Um 11 Uhr Morgens geht die 1.-Mai-Demo auf dem Messeplatz los. Der Platz füllt sich schnell, die Rede ist von mehreren tausenden Menschen. Der Gewerkschaftsverband ist vorbereitet.
Kraftvoll und farbenfroh kommt der Zug ins Rollen. Vom Messeplatz soll es via Claraplatz über die Mittlere Brücke und den Marktplatz auf den Barfi gehen, wo das Festgelände bereits wartete. Während im vorderen Teil des Demonstrationszuges viel Free-Palestine-Parolen zu hören sind, geht es weiter hinten auch ein wenig musikalischer zu.
Die Botschaft ist aber praktisch überall dieselbe: «Frieden statt Krieg und dafür AHV statt Panzer. Man soll in Soziale investieren für alle und nicht in die Aufrüstung und Waffen», findet eine Teilnehmerin. «Die Arbeiterkraft muss sich ändern. Sie müssen einfach kämpfen, kämpfen und noch einmal kämpfen», meint ein anderer Teilnehmer.
Ein paar Schmierereien in der Clarastrasse, der Elisabethenstrasse, auch der Globus bleibt nicht verschont. Die Polizei gibt sich aber den ganzen Tag sehr zurückhaltend. Am Barfi ist die offizielle Route dann zu Ende, das 1.-Mai-Fest wartet bereits.
Eine Splittergruppe führt die Demonstration aber noch weiter, unter ihr auch Teile des Schwarzen Blocks. Sie lassen das 1. Mai-Fest wortwörtlich Links liegen und begeben sich zum Bankverein. Die Polizei wartet bereits, denn nun ist man von der bewilligten Route abgekommen. Lautstarke Parolen gegen die UBS werden erläutert, der Panzer wird in Stellung gebracht. Und dann wird geschossen:
Und zwar mit Tomaten. Neben der UBS geht es auch der Polizei ans Fruchtfleisch. Diese gibt sich aber alles in allem sehr zufrieden mit dem Ablauf des Tages.
Am Nachmittag geht es dann in Liestal weiter. Kurz nach halb zwei am Nachmittag setzt sich der Demozug am Bahnhof in Liestal in Bewegung. Auch hier lautet das Motto: «Solidarität statt Hetze – Gemeinsam stark.»
Angeführt wird der Demozug von SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. In den Vordergrund stellen will er sich aber auf gar keinen Fall.
Rund 200 bis 300 Menschen sind in Liestal zugegen. Neben Gewerkschaften, Parteien und dem Schwarzen Block zeigen sich lokale Politgrössen in Liestal. Nationalrat Eric Nussbaumer zum Beispiel. Er hilft am Grillstand aus.
Diese Anliegen werden im Städtli, wo der Demozug endet, an einem Volksfest neben Musik und Essen öffentlich bekannt gemacht. Auch in Liestal zieht die Polizei eine positive Bilanz. «Aus Sicht von der Polizei Basellandschaft ist es sehr friedlich abgelaufen. Wir hatten keine Zwischenfälle, welche uns bekannt sind», sagt Sprecher Adrian Gaugler.
So ist er also ein nahezu reibungsloser festlicher Akt der Arbeiterparteien und Gewerkschaften geworden, dieser 1. Mai 2025. Die Tomatenflecken auf der reinen Demoveste werden von den Veranstaltenden wahrscheinlich gut zu verkraften sein – wenn sie nicht bereits mit Geschirrspülmittel, lauwarmem Wasser und Essig entfernt wurden.
Hier kannst du den 1. Mai noch einmal verfolgen:
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