
J+S-Beiträge werden jetzt doch nicht gekürzt
Baseljetzt
Nach Kritik von allen Seiten hat der Bundesrat entschieden, den Kredit für Jugend + Sport in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt 48 Millionen Franken zu erhöhen.
Erst im Juli hatte das Bundesamt für Sport (Baspo) bekannt gegeben, dass der Bund bei gleichbleibendem Kredit die Subventionen für Jugend + Sport (J+S) ab kommendem Jahr um 20 Prozent beziehungsweise 2,2 Millionen Franken kürzen müsse. Als Grund gab es den wachsenden Zulauf bei gleichzeitigen Sparvorgaben des Bundesrates an.
Kursorganisatoren hätten demnach ab kommendem Jahr pro Teilnehmerin oder Teilnehmer und Stunde statt 1.30 Franken nur noch 1.04 Franken erhalten, Lagerorganisationen pro teilnehmende Person und Tag statt 16 Franken nur noch 12.80 Franken.
Kredit 2025 reichte nicht mehr
Nach der Ankündigung der Kürzungen meldeten im Juli und August so viele Organisationen noch per Ende 2025 J+S-Angebote an, dass der ursprüngliche Kredit bereits für dieses Jahr nicht mehr ausreichte, wie das Baspo am Freitag schrieb.
Der Bundesrat entschied deshalb am Freitag, zu handeln. Er anerkenne die grosse Bedeutung und die positiven Effekte von Sport und Bewegung für die Gesellschaft. J+S und die meist ehrenamtlich geführten Sportorganisationen unterstützten mit ihren Angeboten die Entwicklung junger Menschen unter pädagogischen, sozialen und gesundheitliche Gesichtspunkten, hiess es in seiner Mitteilung.
Analyse der Bedürfnisse
Bereits für dieses Jahr soll der J+S-Kredit von 115 Millionen Franken um 20 Millionen und für 2026 um 28 Millionen Franken aufgestockt werden. Damit müssten die J+S-Beiträge an die Vereine vorläufig nicht gesenkt werden.
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) werde ermächtigt, den Nachtrag für das laufende Jahr und die Erhöhung des Budgets für 2026 vorzunehmen, hiess es. Entscheiden werde jedoch das Parlament. Die benötigten Mittel für die Folgejahre sollen noch bis Ende 2025 vertieft analysiert werden.
Kritik an Kürzungen
J+S ist das bedeutendste Sportförderprogramm der Schweiz und besteht seit 53 Jahren. Über 680’000 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an den Kursen und Lagern in über 85 Sportarten teil. Entsprechend laut war die Kritik am Kürzungsentscheid mitten in der Lagersaison im Sommer.
Der Schweizerische Turnverband (STV) etwa warnte, die Kürzungen träfen den Jugendsport im Kern und erschwerten den Zugang für Kinder. Jungwacht und Blauring (Jubla) sprach von einer Gefahr für die soziale Teilhabe und für Familien mit kleinem Budget. Der Schweizer Alpen-Club kritisierte «absurden Konsequenzen» der Kürzungen, etwa bei Lawinensuchgeräten für die Ausbildung. Und auch die Westschweizer Staatsräte protestierten gegen die Sparpläne.(sda/ana)
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rothue
Absolut die richtige Entscheidung. Unsere Kinder sind in allem unsere Zukunft. Ich bedanke mich nicht für den Entscheid, sondern ich schreibe Danke für die Überlegung das man diese Beträge nicht kürzt. Denn schlussendlich sind es unsere Gelder und nicht diese vom Bund.
Phili
Richtig so