Jüngere sind bei Schweizer Waffen-Weitergabe an Ukraine skeptischer
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Jüngere sind bei Schweizer Waffen-Weitergabe an Ukraine skeptischer

01.03.2023 07:10 - update 01.03.2023 09:28

Baseljetzt

Die Frage, ob Schweizer Waffen in die Ukraine geliefert werden sollen, spaltet die Bevölkerung. Wie eine Umfrage zeigt, ist nur eine knappe Mehrheit dafür.

50 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten wollen Drittstaaten erlauben, Waffen aus Schweizer Produktion an die Ukraine weiterzugeben. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag von Tamedia und «20 Minuten».

Während sich in der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Instituts Leewas die Hälfte der Befragten für die Waffen-Weitergabe aussprachen, lehnten 46 Prozent das Vorhaben ab. 4 Prozent machten keine Angaben.

Über 65-Jährige eher für Waffenexport

Die Ergebnisse zeigen einen Generationengraben. Jüngere Wählerinnen und Wähler sind deutlich skeptischer als ältere, wie die Studienautoren schrieben. Während von den Befragten über 65 zwei Drittel die Waffen-Weitergabe erlauben wollen, lehnen bei den 18- bis 34-Jährigen 58 Prozent eine entsprechende Lockerung der Ausfuhrbestimmungen ab. Auch in der Altersgruppe zwischen 35 und 49 ist eine Mehrheit von 51 Prozent gegen eine Gesetzesänderung.

Keine Mehrheit findet gemäss der Umfrage die Idee, die Schweiz könnte ausgemusterte Panzer an andere europäische Staaten abgeben, damit diese ihrerseits Panzer an die Ukraine liefern können. Nur 43 Prozent befürworten das Ansinnen, 52 Prozent sind dagegen.

Keine klaren Mehrheitsverhältnisse zeigt die Umfrage auch bei der Frage, ob die Schweiz Vermögen russischer Oligarchen beschlagnahmen soll, damit die Gelder später für den Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden können. Eine relative Mehrheit der Befragten von 49 Prozent sprach sich dafür als, 46 Prozent äusserten sich dagegen.

Die Neutralität bleibt populär

Die Ergebnisse zeigen weiter, dass die Neutralität als Konzept weiterhin populär ist. 68 Prozent erachten sie als zukunftsträchtiges Konzept. Eine Mehrheit von 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist zudem der Ansicht, die Schweiz sei nach wie vor neutral.

Was die Zukunftsfähigkeit der Neutralität angeht, zeigen sich allerdings grosse Unterschiede zwischen den politischen Lagern. Während von den Anhängerinnen der SVP 82 Prozent sagten, die Neutralität sei zukunftsträchtig, waren es bei der Basis von Grünen und SP nur 50 respektive 55 Prozent. (sda/lef)

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