Jungvögel brauchen nicht immer unsere Hilfe
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Jungvögel brauchen nicht immer unsere Hilfe

11.04.2023 15:16 - update 11.04.2023 21:29

Baseljetzt

Frühling ist Jungvogelzeit. Und viele von ihnen fallen aus dem Nest, fliegen gegen eine Scheibe oder geraten in die Fänge von Katzen. Wann brauchen die Vögel deine Hilfe? Die folgenden Tipps klären auf.

Von Mitte März bis etwa Mitte August kann es gut sein, dass du auf Wiesen oder auch auf Strassen einem Jungvogel am Boden begegnest. Wer da dem jungen Vöglein helfen will, meint es zwar gut, tut aber nicht unbedingt das Richtige. Denn es gibt einige Umstände, die du beachten musst, bevor du entscheidest, ob du handelst oder nicht. Die Stiftung TBB Schweiz hat am Dienstag mehrere Tipps herausgegeben.

Ästlinge sind unter Eltern-Aufsicht

Eine Vogelart, die dir begegnen kann, sind die Ästlinge. Sie sind fast vollständig befiedert und haben ihr Nest bereits verlassen. Da sie aber noch nicht gut fliegen können, kann es sein, dass sie sich auch mal am Boden aufhalten. Zu den Ästlingen gehören beispielsweise die Amsel oder der Waldkauz. Sie stehen unter strenger Aufsicht ihrer Eltern und werden von ihnen regelmässig gefüttert. Die Kleinen signalisieren den Eltern durch Rufe ihren aktuellen Standort.

Du sollst die Ästlinge also auf keinen Fall mitnehmen, auch wenn ihre Eltern nicht direkt in der Nähe sind. Ausnahme: Wenn Katzen unterwegs sind, kannst du den Jungvogel auf einen sicheren Ast umplatzieren.

Du sollst handeln, wenn:

… der Jungvogel nackt ist oder kaum Federn hat. Dann handelt es sich um einen Nestling, der dringend noch die Unterstützung seiner Eltern braucht. Ist er nicht in seinem Nest, wird er weder gefüttert noch gewärmt und hat somit keine Chance, zu überleben. Weisst du, wo sich das Nest befindet und hast du den Eindruck, dass der Nestling wohlauf ist, kannst du ihn vorsichtig ins Nest zurücksetzen. Andernfalls bringst du den Jungvogel am besten in die nächste Vogelpflegestation.

… der Jungvogel verletzt ist, also beispielsweise Bruchverletzungen oder offene Wunden hat. Er braucht sofort tierärztliche Hilfe. Am besten also zuerst die Praxis informieren und das Vöglein dann in einer Kartonschachtel, mit Haushaltspapier ausgekleidet, dort hin bringen.

… der Jungvogel von einer Katze erwischt wurde. Dann braucht er dringend Antibiotika. Warum? Der Speichel von Katzen enthält Bakterien, die ins Blut des Vogels gelangen und unbehandelt zum Tod führen. Bring den Vogel also in die nächstgelegene Tierarztpraxis.

… der Jungvogel ist ein Mauer- oder Alpensegler. Wenn du solch einen Vogel am Boden auffindest, ist das ein Zeichen, dass er – unabhängig von seinem Alter – in Not ist und menschliche Hilfe braucht. Rette das Tier und kontaktiere eine Wildpflegestation oder die Stiftung TBB Schweiz.

… der Jungvogel sich an einer gefährlichen Stelle befindet, zum Beispiel auf der Strasse. Bring ihn möglichst schnell aus der Gefahrenzone und setze ihn an einem sicheren Ort wieder aus. Wichtig: Nicht weiter als zehn Meter von der Fundstelle entfernt. (daf)

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