
Kälte, Wind und Regen: War’s das schon mit dem Frühling?
Marko Lehtinen
Gefühlt haben wir die Sonne seit Anfang März kaum mehr gesehen. Ausserdem ist es windig und kalt. Und bald ist schon Mai. Eine Meteorologin sagt, wie die Prognosen aussehen.
Was für ein durchzogener Frühling. Ob Regen, Bise, Nebel, Kälte oder alles zusammen: Irgendetwas trübt die Freude am Frühling immer. Und wenn der Wind sich endlich einmal legt und der blaue Himmel sich zeigt, wenn wir endlich im T-Shirt in der Sonne sitzen können, dann ist das nach einem halben Tag garantiert wieder vorbei. Fehlt nur noch der Saharastaub.
Ja, auch wenn die bekannten Gesichter im Fernsehen das Wetter noch so schön reden respektive die positiven Seiten des Regens hervorheben – das Wetter ist trüb und grau und macht uns langsam müde und mürb. Da nützt es uns wenig, dass die Pflanzen und Allergiker ihre Freude haben oder dass es irgendwann vor 60 Jahren in einem April auch schon mal so trist war.
Und unsere Wahrnehmung ist auch nicht falsch: Die Temperaturen waren im April in der Nordwestschweiz tatsächlich um zwei Grad unter der Norm.
Das Warten auf den Wetterwechsel
Die Zeit läuft, bald ist Mai, aber Frühlingsgefühle wollen sich beim besten Willen nicht einstellen. Umso sehnlicher warten wir auf den Wetterwechsel – und fragen bei der Meteorologin Geraldine Zollinger von MeteoNews nach. Wann kommt er denn nun, der windstille warme Frühling ohne Regen?
«Einige Modelle deuten an, dass das Wetter in der nächsten Woche stabiler wird», sagt Zollinger. «Das würde für sonnige Verhältnisse sorgen.» Doch die Prognose sei mit Vorsicht zu geniessen. «Das Gemeine ist: Wir können keine zuverlässige Prognose wagen bei einer dermassen dynamischen Wetterlage.» So sei ganz Vieles möglich, von 10 Grad bis im Extremfall 25 Grad. «Die Modelle gehen sehr weit auseinander.»
Und wie sieht es für den Mai aus? «Die Modelle deuten an, dass der Mai eher nass wird, aber wir können nicht wirklich darauf gehen», betont Zollinger. Es seien nur Indizien.
Langzeitprognosen sind unsicher
So gerne sie uns einen schönen Rest des Frühlings voraussagen würde: Bei einer dynamischen Wetterlage wie jetzt – mit vielen Tiefdrucksystemen und Fronten – würde eine verlässliche Aussage bereits über drei Tage hinaus schwierig. Bei einem stabilen Hochdrucksystem seien immerhin genaue Prognosen bis zu einer Woche oder sogar mehr möglich. Langzeitprognosen seien dagegen generell immer sehr unsicher, wie Zollinger weiter erklärt.
Damit bleibt die Hoffnung, dass die Voraussagen für den Mai falsch sind – und wir doch noch ein paar Wochen Frühling ohne Bise, Regen und Kälte vor uns haben.
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