Kampagne sorgt auch in Basel für Ärger und Austritte bei den Hauseigentümern
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Klimaschutz
Basel-Stadt

Kampagne sorgt auch in Basel für Ärger und Austritte bei den Hauseigentümern

02.06.2023 07:05 - update 02.06.2023 08:35
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Der Schweizerische Hauseigentümerverband ist gegen die Klimaschutz-Strategie des Bundes und verärgert damit seine Mitglieder in den Kantonen. Beim Basler HEV fallen die Reaktionen heftig aus.

Am 18. Juni stimmt die Schweiz über das Klimaschutzgesetz ab. Der Schweizerische Hauseigentümerverband wirbt für ein Nein und bedient sich dabei der Kampagne der SVP. Dieses Vorgehen sorgt seit Wochen für grossen Ärger – auch in Basel-Stadt.

LDP-Nationalrätin Patricia von Falkenstein, Präsidentin des basel-städtischen Hauseigentümerverbands, hat bereits öffentlich betont, dass ihre Sektion für ein Ja einsteht. Trotzdem erreichen sie nach wie vor täglich Beschwerden von Mitgliedern, die die Kampagne des nationalen Verbands kritisieren und gar mit dem Austritt drohen. «Wir betonen dann immer, dass sie Mitglieder des kantonalen HEV sind, der die Ja-Position vertritt», sagt von Falkenstein gegenüber der Basellandschaftlichen Zeitung.

Die Austritte mehren sich trotzdem. Diese Mitglieder der kantonalen Sektion wollen schlichtweg keine Beiträge mehr an nationale Kampagnen leisten. «Man kann zurzeit oft nicht mehr von Beschwerden, sondern von richtigem Ausrufen reden», sagt von Falkenstein zum ungewohnt heftigen Ton bei den Reaktionen.

Basel-Stadt wäre fortschrittlicher als der Bund

Das Klimaschutzgesetz fordert eine klimaneutrale Schweiz bis 2050. Dafür soll der Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen durch klimaschonendere Heizungen mit zwei Milliarden Franken unterstützt werden. Industrie- und Gewerbebetriebe, die auf entsprechende Technologien setzen, sollen insgesamt 1,2 Milliarden Franken erhalten.

Weil Basel-Stadt für sich bereits die Zielgrösse 2037 definiert hat, ist dem Basler HEV die deutliche Ja-Empfehlung leichtgefallen. «Der Kanton wird deshalb schon vor dem Bund das Ziel erreichen müssen», sagt von Falkenstein.

Zurückhaltung im Baselbiet

Noch kein entsprechend ambitioniertes Klimaziel definiert hat der Baselbieter Hauseigentümerverband. Bei einem Ja am 18. Juni würde der Landkanton somit per Bundesgesetz eine Deadline für «netto null» erhalten.

Der Baselbieter EHV zeigt sich aber überraschend defensiv. Weder empfiehlt er ein Ja noch ein herzhaftes Nein. Er verteilt auf seinen Kanälen lediglich klar per Absender gezeichnete Argumentarien des nationalen Verbands. (bz/pka)

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