Kanute Jan Rohrer: «Ich mache mir selbst den grössten Druck»
Basler will an Olympia
Region

Kanute Jan Rohrer: «Ich mache mir selbst den grössten Druck»

10.09.2023 07:20
Manuela Humbel

Manuela Humbel

La Réunion, Sambia oder Polen. Mit 22 Jahre war der Kanute Jan Rohrer schon auf vielen Gewässern auf dieser Welt. Jetzt will er unbedingt nochmal auf ein französisches: Nach Paris an die Olympia.

Er ist mit 20 Jahren in seinem Kanu den Rheinfall hinunter, 23 Meter in die Tiefe und das, obwohl es verboten ist. An der Kürung zum Basler Sportler des Jahres 2021 wurde Jan Rohrer als verrückt bezeichnet. Er sagt aber: «Ich bin ziemlich normal. Solche Sachen mache ich nicht mehr. Ich bin kein Extremsportler.»

Solche riskanten Aktionen mache Jan Rohrer nicht mehr.

Heute träumt der 22-Jährige von den olympischen Spielen in Paris nächstes Jahr. «Das ist mein ganz, ganz grosses Ziel und das ist das, worauf ich das ganze Leben lang hingearbeitet habe. Es würde ein riesen Traum in Erfüllung gehen.»

Sechsmal wöchentlich Training

Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, trainiert Rohrer das ganze Jahr sechs Mal in der Woche und das zweimal täglich. Im Vergleich zu den Felsen und Strömungen im Wasser, sei das für den Europameister 2022 die grössere Herausforderung beim Sport. Hinzu käme, dass das Kanu fahren eine Randsportart ist und die Finanzierung dementsprechend schwierig war, als Rohrer noch nicht professionell fuhr. «Ein grosser, schwieriger Teil ist auch, Studium und Sport unter einen Hut zu bringen.»

Deswegen pausiert der Basler momentan sein Studium in Magglingen, um sich voll auf die Wettkämpfe und Qualifikationen für die Olympia konzentrieren zu können. Dieses Jahr hat er mit seinem Kanu unter anderem auf Gewässern in La Réunion, Sambia oder Polen trainiert. Heute ist er wieder in der Region, im französischen Hüningen, bevor es für die Qualifikationen wieder ins Ausland geht. Unter anderem nach London, wo er gleichzeitig an der Weltmeisterschaft teilnimmt.

Selbst sein grösster Kritiker

Solche Wettkämpfe würden jedes Mal aufs neue eine Menge an Druck und Stress mit sich bringen. Deswegen arbeitet Rohrer nicht nur im Fitnessstudio oder auf dem Wasser, sondern auch in seinem Inneren: Mentaltraining. «Hierbei geht es vor allem darum, wie man mit dem Druck umgeht, den ganzen Stress an den Wettkämpfen bewältigt und bestmöglich damit umgehen kann.» Er sei nämlich die Person in seinem Umfeld, die ihm am meisten Druck mache. «Alle anderen wissen, dass es im Sport nicht immer klappen kann, aber selber will man immer die bestmögliche Leistung erreichen.»

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