Katholiken schliessen sich kirchlicher Reformbewegung «Gleichwürdig katholisch» an
Baseljetzt
Die römisch-katholische Landeskirche (RKK) Basel-Stadt schliesst sich der Reformbewegung «Gleichwürdig katholisch» an. Diese Allianz setzt sich unter anderem für die Gleichstellung der Geschlechter ein.
Mit 16 zu 2 Stimmen bei 2 Enthaltungen hat die Synode am Dienstag einen entsprechenden Anzug angenommen, wie die RKK am Mittwoch mitteilte. Nach Thurgau und Luzern ist Basel-Stadt erst die dritte Landeskirche in dieser Allianz.
Die Synode folgte damit einem Vorstoss der Pfarrei Heiliggeist. Die Zustimmung bedeutet, der Allianz die Unterstützung zu erklären. Welches «Mitmach-Modell» gewählt wird, hat dann der Kirchenrat zu entscheiden, wie ein Sprecher der Landeskirche gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Ausschlaggebend war das Argument, dass bereits im Jahr 2014 knapp 90 Prozent der Kirchenmitglieder für die Initiative kirchliche Gleichstellung gestimmt hatten.
«Kulturwandel» gefordert
Die Allianz «Gleichwürdig katholisch» besteht aus Einzelpersonen, Pfarreien, Landeskirchen und katholischen Verbänden. Ihr Ziel ist gleiche Würde für alle Kirchenmitglieder, ob Mann oder Frau, LGBTI, ob mit oder ohne Weihe. Die Allianz begrüsst die Massnahmen zur Prävention vor Missbräuchen, fordert aber auch einen «Kulturwandel» in der Kirche – so etwa bei den Machtstrukturen, wie die Geschäftsführerin Mentari Baumann auf Anfrage sagte. Es freue sie, dass die Basler Landeskirche nach der Verankerung der Gleichstellung in der Verfassung nun weitere Massnahmen in diese Richtung treffe, sagte Baumann.
Kirchenaustritte und voraussichtliches Defizit
Durch die bekanntgewordenen Missbrauchsfälle hätten «sehr viel mehr Mitglieder als in den letzten Jahren» der RKK Basel-Stadt ihren Austritt erklärt, heisst es im Bericht der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK). Daher seien die Veränderungen der Steuereinnahmen fürs nächste Jahr vorsichtig prognostiziert worden.
Die Kommission kürzt die voraussichtlichen Steuereinnahmen um 1 Million Franken auf 10,4 Millionen Franken. Sie rechnet in ihrem Voranschlag mit einem Defizit von 686’500 Franken. Der Verlust werde dem Eigenkapital entnommen, was aber «kein Zukunftsmodell» sei, schreibt die FGPK. (sda/amu)
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