Keine Power mehr aus der Dose für Schülerinnen und Lehrer
Blackout-Day
Basel-Stadt

Keine Power mehr aus der Dose für Schülerinnen und Lehrer

12.01.2023 16:19 - update 16.01.2023 10:49
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Am Wirtschaftsgymnasium Basel wurde ein Stromausfall simuliert. Dieser «Blackout-Day» stellte die Beteiligten vor einige Herausforderungen.

Dunkle Gänge, kein Licht in den Schulzimmern und schwarze Bildschirme: Am Wirtschaftsgymnasium Basel mussten die Schülerinnen und Schüler am Morgen für einige Stunden ohne Strom auskommen. Das Problem war jedoch gewollt. Der sogenannte «Blackout-Day» fand als Teil des Projekts Klimaschule statt, das vom Verein Myblueplanet aus Winterthur organisiert wird.

Schülerinnen und Schüler wussten im Vorfeld nichts vom simulierten Stromausfall. Auch die Lehrpersonen waren nur zum Teil informiert. So sahen sie sich mit der besonderen Herausforderung konfrontiert, den digital vorbereiteten Unterrichtsstoff auf einem anderen Weg zu präsentieren.

«Für mich war klar, dass ich die Informationen auf dem Rechner, den Schülerinnen und Schülern auf eine andere Art und Weise zeigen muss», sagte Lehrer Jonas Schwarz. Das bedeutete für ihn: Schrank öffnen, Stifte und grosses Papier besorgen – und dann überlegen. «Ein Stromausfall erfordert ein anderes didaktisches Konzept, das man erarbeiten oder improvisieren muss», so Schwarz.

Auch dunkel ist cool

Auch für die Schülerinnen und Schüler war der Morgen speziell. Der Unterricht im dunklen Klassenzimmer bei etwas Kerzenlicht stiess aber nicht generell auf eine ablehnende Haltung. «Ich fand es toll, für einmal am Morgen ohne dieses helle Licht auskommen zu müssen», sagte Matthias Krummer.

Ginge es nach dem Schüler aus Rheinfelden, müsste sich an diesem Szenario in Zukunft nichts ändern. «Ich fände ich das nicht schlimm, wenn wir das Licht im Zimmer öfters dämmen würden», sagte er.

Allerdings standen nicht alle Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums hinter der Aktion. Einige störten sich daran, dass das Projekt Klimaschule unter anderem von der UBS finanziert wird. Auf Flyern, die in der Schule verteilt wurden, bezeichneten sie das Engagement der Grossbank als Greenwashing.

Bewusstsein für Energie schärfen

Die Verantwortlichen von Myblueplanet zeigten sich trotzdem zufrieden mit dem Verlauf des Blackout-Day. Schliesslich soll dieses Erlebnis das Bewusstsein der Schülerinnen und Schülern im Umgang mit der Energie schärfen.

«Wir wollen ihnen aufzeigen, dass bei uns Strom als selbstverständlich wahrgenommen wird, das aber nicht zwingend ist», sagt Projektleiterin Ilona Meili. «Wir müssen mit dem Risiko leben, dass der Strom auch einmal fehlen kann.»

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