«Keine Rosen für sexualisierte Gewalt»: Juso lanciert Petition gegen aktuelle Bachelor-Staffel
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Politik

«Keine Rosen für sexualisierte Gewalt»: Juso lanciert Petition gegen aktuelle Bachelor-Staffel

03.12.2025 12:36 - update 03.12.2025 18:46
Alessia Roppel

Alessia Roppel

Gegen den aktuellen Bachelor Danilo Sellaro wurde 2022 ein Gewaltschutzantrag gutgeheissen. Die Juso fordert nun einen sofortigen Stopp der Staffel und wirft dem Sender 3+ vor, ein gefährliches Signal im Umgang mit sexualisierter Gewalt zu senden.

Die Juso geht mit dem Sender 3+ hart ins Gericht. Die Jungpartei kritisiert, dass trotz schwerwiegender Vorwürfe an Danilo Sellaro weiterhin die aktuelle «Bachelor»-Staffel ausgestrahlt wird. In einer Medienmitteilung vom Mittwoch spricht sie von «einem Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen sexualisierter Gewalt». Mirjam Hostetmann, Präsidentin der JUSO Schweiz, sagt: «3+ legitimiert mit diesem Verhalten Gewalt gegen Frauen». Sie fordert, dass die aktuelle Staffel sofort gestoppt werden muss. Stattdessen soll ein Präventionsprogramm gegen sexualisierte Gewalt ausgestrahlt werden.

Mit einer Petition will die JUSO jetzt Druck auf 3+ und die CH-Media-Gruppe ausüben. Zudem verlange sie eine interne Aufarbeitung sowie klare Kriterien und Prüfverfahren zur Gewaltprävention bei künftigen Kandidaten.

Massnahmen zur «Abwendung weiterer Verletzungen»

Die Kritik hängt mit Recherchen der «BaZ» zusammen. Diese berichtet, dass gegen Sellaro 2022 in Deutschland ein Gewaltschutzantrag gutgeheissen wurde. Ein amtlicher Beschluss des Amtsgerichts Frankfurt am Main vom 13. Juni 2022 verbot ihm per einstweiliger Anordnung, die Wohnung seiner früheren Partnerin Aurelia Lamprecht zu betreten, sich ihr oder ihrer Wohnung auf weniger als 50 Meter zu nähern oder mit ihr Kontakt aufzunehmen. Die Massnahmen seien zur «Abwendung weiterer Verletzungen» erlassen worden.

Lamprecht habe laut Beschluss unter Eid glaubhaft gemacht, Sellaro habe sie gegen ihren ausdrücklichen Willen wiederholt belästigt. Zwischen Januar und Juni 2022 soll er sie mehrfach angerufen, zahlreiche Nachrichten und E-Mails geschickt und wiederholt Essen an ihre Adresse bestellt haben. Bereits 2021 schrieb sie auf Instagram, einer ihrer Ex-Partner habe sie gestalkt – ohne einen Namen zu nennen. Sellaro weist die Vorwürfe ab. Gegenüber Medien sagte er, die Anschuldigungen seien falsch. Er habe höchstens «emotional zu stark reagiert», was er heute bedaure.

«Alles, was zählt, sind die Einschaltquoten»

Trotz dieser bekannten Vorgeschichte hält 3+ an der Ausstrahlung fest. Die Juso sähe darin ein gesellschaftlich gefährliches Signal. Während das Schweizer Parlament Stalking erst vor Kurzem als Straftat anerkannt habe, sende 3+ laut der Jungpartei «ein völlig anderes Signal». Statt Fortschritt gebe es Rückschritt, denn «alles, was zählt, sind die Einschaltquoten».

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Kommentare

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03.12.2025 20:36

YouDoubleYou

Wenn er nur noch ein Quentchen Hirn und Anstand hätte, würde er von sich aus auf diese schleimig-öffentliche Plattform verzichten. Offenbar sieht er diese als seine (letzte) Karrierechance, dabei solls dann wirklich bleiben. Jetzt bin ich ein einziges Mal mit den Jusos einig, verstehe aber die anderen Parteien, die solche Probleme nur mit Kopfschütteln über die heutige Konsumjungend abtun.

0 1
03.12.2025 11:51

MatthiasCH

Das ist doch eh alles Trash

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