Ein von KI generiertes Bild hat bei den «Sony World Photography Awards» gewonnen. Die Organisatoren sehen sich deshalb mit viel Kritik konfrontiert.

Boris Eldagsen, der Fotograf, hat öffentlich zugegeben, dass es sich bei seinem Foto, welches ausgezeichnet wurde, um ein Bild von Künstlicher Intelligenz (KI) handle. KI sei nicht Fotografie, deshalb werde er den Preis nicht annehmen. Dass erstmals ein KI-Bild einen renommierten internationalen Fotografiepreis gewonnen habe, sei ein historischer Moment.

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Mit dem Einreichen seines Bildes «Die Elektrikerin» wollte der Fotograf auch die Problematik solcher KI-Bilder hinweisen. Das Siegerbild ist mit Deep-Learning-Technologie künstlich erzeugt worden, wie Watson berichtet. Eldagsen sagt: «Ich bin dafür, dass man echte Fotografien und KI-Bilder klar trennt.»

Fehler in der Kommunikation

Für den offenen Wettbewerb wurden über 200’000 Bilder eingereicht. Eldagsens Bild gewann in der «Kreativ»-Kategorie. Wie das englischsprachige Online-Medium Motherboard schrieb, hätten die Juroren gewusst, dass bei der Erstellung des Bildes KI verwendet wurde. Allerdings hätten sie gedacht, es handle sich um eine Co-Kreation des Künstlers und KI. Laut ihnen habe man sie absichtlich in die Irre geführt.

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Dem widerspricht Eldagsen vehement. Auf seiner Webseite zitiert er deshalb auch aus der Mail-Konversation mit den Organisatoren. Bei der Kommunikation sei einiges schief gelaufen. Eldagsen sagt: «Wir, die Fotowelt, brauchen eine offene Diskussion. Eine Diskussion darüber, was wir unter Fotografie verstehen wollen und was nicht. Ist der Schirm der Fotografie gross genug, um KI-Bilder einzuladen – oder wäre das ein Irrtum?»

Teilnahmebedingungen sind unklar formuliert

Das Bild ist unterdessen von der Webseite des Sony-Fotowettbewerbs verschwunden. Auch in der Medienmitteilung wird der Künstler nicht mehr erwähnt. Die Organisatoren sagen, das Bild sei auf Wunsch des Fotografen entfernt worden.

Vor seiner Dankesrede habe der Fotograf den Organisatoren empfohlen, den Preis an das Fotofestival in Odessa in der Ukraine zu spenden. Brisant: Aus den Teilnahmebedingungen des Fotowettbewerbs ging bisher nicht hervor, ob KI-generierte Bilder akzeptiert oder ausgeschlossen sind.