KI macht Ärztinnen und Ärzten Konkurrenz: «ChatGPT» kann medizinische Aktennotizen zehnmal schneller schreiben als ein Mensch – und das ohne Qualitätsverlust. Das zeigt eine neue Studie aus Basel.

Der Chatbot «ChatGPT» kann einen Arztbericht zehnmal schneller heruntertippen, als eine Ärztin oder ein Arzt. Und zwar ohne dass dabei die Qualität der Notizen leidet. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Universitätsspitäler Basel und Uppsala in Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut und dem Krankenhaus Danderyd in Schweden.

Mehr Zeit für Patient:innen

Erst wurde eine Pilotstudie mit sechs virtuellen Patientenfällen durchgeführt, die nun mit einer vertiefenden Studie mit 1’000 echten Patientenakten weiterverfolgt wird. Die Studie habe seit ihrer Publikation vor einigen Wochen in Fachkreisen hohe Aufmerksamkeit geweckt, schreibt das Universitätsspital Basel in einer Mitteilung.

Die KI könnte den administrativen Arbeitsaufwand für Ärztinnen und Ärzte reduzieren. Somit hätten diese mehr Zeit für den Kontakt mit Patient:innen und weniger Stress. «Forschende in Basel und Schweden haben die Möglichkeiten eines Einsatzes von Künstlicher Intelligenz ausgelotet», schreibt das Universitätsspital weiter. Die Ergebnisse der Studie wurden von einem Gremium aus Expert:innen bewertet. Diese kamen zum Schluss, dass die Notizen der Fachpersonen im Vergleich zu den Notizen der KI in der Qualität vergleichbar sind, die KI die Dokumente aber zehnmal schneller erstellt.

Datenschutz ist grösste Herausforderung

«Die Möglichkeit, administrative Aufgaben wie die Zusammenfassung von Patientenaktennotizen effizienter zu gestalten, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung der medizinischen Fachkräfte haben und gleichzeitig die Qualität der Versorgung verbessern», werden die Studienautoren in der Mitteilung zitiert.

Ziel sei es, ein Modell zu entwickeln, welches in der lokalen IT-Umgebung des Spitals laufen kann, um den Schutz der Patientendaten zu gewährleisten. Dies sei derzeit noch die grösste Herausforderung.