Kleiner Fortschritt am letzten Streiktag der deutschen Lokführer
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Kleiner Fortschritt am letzten Streiktag der deutschen Lokführer

12.01.2024 16:18 - update 12.01.2024 17:29

Baseljetzt

Wegen des Lokführerstreiks bei der Deutschen Bahn (DB) und anderen Unternehmen ist es in Deutschland auch am Freitag zu starken Beeinträchtigungen im Bahnverkehr gekommen. In den Tarifkonflikt der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kam derweil Bewegung.

Nach ihrem dreitägigen Streik auf der Schiene will die GDL wieder verhandeln – nicht mit der Deutschen Bahn (DB), aber mit dem kleineren Wettbewerber Transdev. Das Unternehmen habe der Gewerkschaft in einem neuen Angebot zugesichert, «über sämtliche Kernforderungen der aktuellen Tarifrunde ernsthaft zu verhandeln», teilte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag mit.

Transdev bestätigte das neue Angebot und kündigte Verhandlungen für den kommenden Montag an. Ihren Streik bei Transdev beendete die GDL daraufhin vorzeitig am Freitagmittag. Fahrgästen brachte das zunächst kaum etwas. Zum einen sollte es Stunden dauern, bis Transdev das volle Zugangebot wiederherstellen konnte. Zum anderen betreibt das Unternehmen nur in einzelnen Bundesländern Regionalbahnlinien, darunter Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Bayern.

Bis Freitag um 18 Uhr

Der Streik bei der Deutschen Bahn, der sich auch stark auf den Fernverkehr auswirkt, ging weiter und sollte bis Freitagabend um 18 Uhr andauern. Zum Transdev-Angebot äusserte sich der bundeseigene Konzern zunächst nicht.

Kernforderung der GDL bei beiden Unternehmen ist die Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Das lehnten Bahn und Transdev bisher ab. Bei beiden Unternehmen hatte die GDL die Verhandlungen deshalb zuvor für gescheitert erklärt.

Voller Lohn und weniger Arbeitszeit gefordert

Während sich die GDL und Transdev wieder am Verhandlungstisch treffen wollen, gab es im Tarifstreit mit der Bahn am Freitag zunächst keine Bewegung. Der Konzern hatte vergangene Woche sein Angebot ausgeweitet und dabei erstmals die Arbeitszeitforderung der GDL aufgegriffen. Die GDL hatte das Angebot zurückgewiesen und besteht weiter auf den vollen Lohnausgleich bei einer Reduzierung der Arbeitszeit.

Es ist der dritte und bisher längste Streik Lokführergewerkschaft GDL im laufenden Konflikt um Arbeitszeiten und Löhne. Die Gewerkschaft hatte den Arbeitskampf im Personenverkehr am Mittwochmorgen begonnen. Im Güterverkehr wird seit Dienstagabend gestreikt. Die Gewerkschaft will mit dem Arbeitskampf den Druck auf die Bahn erhöhen, um eine Arbeitszeitverringerung für Schichtarbeiter bei vollem Lohn zu erreichen. Die Bahn lehnt das ab. Zudem fordert die GDL Lohnerhöhungen. (sda/mal)

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