Klima-Aktivisten besetzen Petersplatz – nicht alle Studis sind einverstanden
Uni Basel
Basel-Stadt

Klima-Aktivisten besetzen Petersplatz – nicht alle Studis sind einverstanden

08.05.2023 18:51 - update 08.05.2023 18:52
David Frische

David Frische

Seit Montagmorgen stehen auf dem Petersplatz mehrere Zelte. Aktivist:innen fordern von der Uni mehr Engagement gegen den Klimawandel. Manche Studis sind aber auch verärgert über die Aktion.

«Wir besetzen die Uni», schreibt die Klimabewegung «End Fossil» auf ihrem Flyer. Seit Montag früh haben rund 50 Aktivist:innen auf dem Petersplatz Zelte aufgeschlagen und Transparente aufgehängt. «Erde brennt, Uni pennt», steht da etwa geschrieben. Die Protestierenden fordern von der Hochschule, dass sie mehr gegen den Klimawandel unternimmt und das Thema stärker in Forschung und Lehre verankert.

Uni ist gesprächsbereit

«Die Klimakrise ist jetzt und verursacht täglich Leid und Zerstörung, vor allem im globalen Süden. Wir setzen als Studierende hier an der Uni an und versuchen, den Alltag zu stören», sagt Rosa Büchler, Sprecherin der Aktivist:innen. «Unsere Normalität zerstört unsere Lebensgrundlage. Und wenn wir so weiter machen wie normal, bedeutet dies, dass wir in der Klimakrise steckenbleiben werden.»

Die Uni Basel wusste bereits im Vorfeld von der Besetzung, da «End Fossil» diese angekündigt hatte. Bewilligt ist sie nicht. Die Hochschule duldet aber die Aktivist:innen. «Solange die Lehre und Forschung nicht gestört werden, tolerieren wir das», sagt Uni-Sprecher Matthias Geehring gegenüber Baseljetzt. Und man sei auch zum Dialog mit den Protestierenden über das Thema Klimakrise bereit. Die Uni bietet an, Diskussionen auch in den Universitätsräumen zu führen – solange eben der Betrieb nicht gestört werde.

«Bald kommt die Prüfungsphase»

Einverstanden mit der Aktion sind nicht alle Studierenden. «Es ist absolut der falsche Weg», sagt Cyril Bleisch. Er studiert Wirtschaftswissenschaften und ist Präsident des Studierendenrats der Uni Basel. Das Klima sei ein wichtiges Thema. Aber: «Bald kommt die Prüfungsphase, die Leute sind angespannt.» Durch die Tatsache, dass die Besetzung so spät kommuniziert worden sei, habe sie «Verunsicherung geschürt», so Bleisch.

Zwischen dem Studierendenrat und den Aktivist:innen habe es vor der Besetzung keinen Austausch gegeben. «Wir haben erst durch die Medien davon erfahren. Bleisch, der auch Mitglied der Jungfreisinnigen Baselland ist, fordert die Protestierenden zum Dialog auf. Im Studierendenrat werde auch über Themen wie Umweltfragen und die Unterstützung von Projekten diskutiert.

«Einfach mit dem Brechhammer zu kommen, einfach loszulegen und zu sagen: ‹Wir besetzen jetzt› ist der falsche Weg.» Es sei wichtig, zusammenzusitzen und miteinander zu sprechen. «Wir alle haben das Ziel, eine Welt zu haben, in der wir alle leben können.»

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

10.05.2023 10:29

Sprissli

Ok dann Bitte alle wo protestieren sofort alle Handys,Laptop etc abzugeben!

0 0
09.05.2023 05:29

TomGrau

bitte? Das stört doch niemand, es ist ein verfluchter Platz. und wer sich davon beim lernen oder Prüfungen ablegen gestört fühlt, sollte vielleicht noch mal überlegen, ob er für ein Studium geeignet ist.

0 5

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.