Klimaaktivisten beschmieren Palazzo Vecchio in Florenz mit Farbe
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Klimaaktivisten beschmieren Palazzo Vecchio in Florenz mit Farbe

17.03.2023 17:00 - update 18.03.2023 07:36

Baseljetzt

Klimaaktivisten haben die Fassade des berühmten Palazzo Vecchio in Florenz mit Farbe beschmiert. Die Aktion am Freitagmorgen dauerte nach Darstellung der verantwortlichen Gruppe nur wenige Minuten.

Zwei ihrer Mitglieder sprühten orangene und abwaschbare Farbe mithilfe von Feuerlöschern an die Eingangsfassade des mittelalterlichen Bauwerks.

Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie die Aktivisten die mit Farbe gefüllten Feuerlöscher aus ihren Rucksäcken zogen und die historische Fassade besprühten. Neben Ordnungskräften schritt auch Bürgermeister Dario Nardella ein und stoppte die beiden Aktivisten. Er zog dabei einen mit beiden Händen von der Mauer weg und schrie: «Hör auf! Was verdammt nochmal machst du?»

«Das sind Barbaren. So protestiert man nicht»

Danach beteiligte sich der sichtlich aufgebrachte Bürgermeister an den Putzarbeiten und kletterte dafür unter anderem auf ein Gerüst, um die Farbe mit einer Bürste und einem Hochdruckreiniger zu beseitigen. «Das sind Barbaren. So protestiert man nicht», sagte der Politiker.

Der Palazzo Vecchio ist eines der bedeutendsten Bauwerke der toskanischen Stadt Florenz. Der Palast wurde im 14. Jahrhundert gebaut und diente ursprünglich als Sitz des florentinischen Stadtparlaments. Im 19. Jahrhundert war er zudem für einige Jahre Sitz der italienischen Abgeordnetenkammer. Heute befinden sich in dem Gebäude das Kindermuseum von Florenz (Museo dei Ragazzi), die Büros der Gemeindeverwaltung sowie der prunkvolle Saal der Fünfhundert.

Aktion gegen die Klimapolitik

Die Aktion richtete sich nach Angaben der Gruppe gegen die Klimapolitik der italienischen Regierung, die aus ihrer Sicht zu wenig für den Klimaschutz mache und wichtige Weichenstellungen im Kampf gegen den Klimawandel verpasse. Der Palast sei nach der Farbattacke noch immer derselbe, aber «diejenigen, die ihn heute bewohnen, haben die Vision der Verantwortung für die Zukunft ihrer Gemeinschaft verloren», hiess es in einer Stellungnahme. (sda/mei)

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