Klimawandel sei Dank: Die Pollensaison wird immer länger
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Schweiz

Klimawandel sei Dank: Die Pollensaison wird immer länger

25.04.2023 14:05 - update 25.04.2023 17:16

Baseljetzt

Schlechte Nachricht für Heuschnupfengeplagte: Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt in der Schweiz auch die Pollensaison. Und wegen dem Klimawandel wird diese immer wie länger andauern.

Mit der warmen April-Sonne beginnen überall die Gräser zu blühen. Ihre Pollen sind der Hauptauslöser von Heuschnupfen – und ihre Saison dauert aufgrund des Klimawandels länger. Das aha! Allergiezentrum Schweiz rät: Symptome rechtzeitig behandeln.

Die nächsten sonnigen und warmen Tage bringen die Gräser im Flachland zum Blühen – ein paar Tage früher als üblich. «Während sonnigen Abschnitten nimmt nun die Konzentration von Gräserpollen allmählich zu. Ab Anfang Mai ist dann mit mässigen und später sogar starken Belastungen zu rechnen. Hohe Pollenwerte sind im Flachland bis Mitte Juli zu erwarten», erklärt Bernard Clot, Biometeorologe von MeteoSchweiz. Im Tessin fliegen die Pollen der Gräser schon seit Mitte April, dafür ist es in der Höhe noch ruhig: «In den Bergen auf 1500 M. ü. M. blühen die Gräser rund drei bis vier Wochen später.» Die Gräser folgen auf die Birke, deren Saison heuer nicht so intensiv war wie letztes Jahr.

Ausweichen schwierig

Den Gräsern entkommt man kaum: Als Windblütler geben sie riesige Mengen an Pollen ab: ein einziger Halm produziert über vier Millionen Pollenkörner. Zudem wachsen Gräser fast überall, auf Wiesen, Waldlichtungen, auch in den Bergen. «Auf betroffene Allergikerinnen und Allergiker kommt nun eine harte Zeit zu», bestätigt Roxane Guillod, Co-Leiterin Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz. «Die Gräsersaison dauert bis in den Spätsommer und hat ihren Höhepunkt Mitte Mai bis Juni.» Wie sich die Saison entwickelt, hängt jedoch stark vom Wetter ab.

Klimawandel verlängert Saison

Sicher ist aber, dass wegen des Klimawandels die Pollensaison früher beginnt als noch vor vierzig Jahren. Dies zeigt sich am deutlichsten bei den Gräserpollen: «Statt Anfang Mai blühen die Gräser nun oftmals bereits im April, also im Schnitt rund zehn Tage früher», so Guillod. Und: Mit dem sich wandelnden Klima verändert sich auch die Vegetation in der Schweiz. «So kann sich zukünftig etwa die Birke auch in höheren Gebieten ausbreiten, was zu mehr Pollen in den Bergen führen kann. Zudem können auch neue allergene Pflanzen aus dem Mittelmeergebiet bei uns heimisch werden wie etwa der Olivenbaum, die Zypresse oder das Glaskraut», erklärt die Allergie-Expertin.

Rechtzeitig behandeln, Asthma verhindern

Die Herausforderungen für Pollenallergikerinnen und -allergiker werden also künftig noch grösser. Doch schon jetzt ist es wichtig, bei tränenden Augen, laufender Nase, Niesattacken und juckendem Gaumen zu handeln. Dazu Roxane Guillod von aha! Allergiezentrum Schweiz: «Eine Pollenallergie ist keine Bagatell-Erkrankung. Wird sie nicht richtig behandelt, droht Asthma.» Daher sollte Heuschnupfen von einer Allergologin, einem Allergologen abgeklärt und therapiert werden, was meist mit Antihistaminika und allenfalls in Kombination mit Kortison geschieht. Mit einer Desensibilisierung kann auch die Ursache einer Pollenallergie angegangen werden. (sda/lab)

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