Knall bei der SRG: Generaldirektor Gilles Marchand tritt vorzeitig ab
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Rücktritt
Schweiz

Knall bei der SRG: Generaldirektor Gilles Marchand tritt vorzeitig ab

18.01.2024 10:53 - update 18.01.2024 11:37

Baseljetzt

SRG-Generaldirektor Gilles Marchand tritt vorzeitig zurück. Das teilt das Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mit.Die SRG will sich so auf anstehende politische Ereignisse vorbereiten.

Spätestens per Anfang 2025 soll ein neuer Generaldirektor einsatzbereit sein. Die Amtszeit von Gilles Marchand hätte 2027 geendet.

Mit der Einleitung des Nachfolgeprozesses an der Spitze des Unternehmens will sich die SRG laut der Medienmitteilung vom Donnerstag auf die politischen Ereignisse der kommenden Jahre vorbereiten.

Hierbei wurden die Initiative «200 Franken sind genug», über die das Volk 2026 befinden soll sowie die Verhandlungen über neue Konzessionen im Jahr 2027 und deren Beschluss per 2028 genannt. Während dieser langen Periode müsse die SRG auf eine stabile und langfristig orientierte Generaldirektion zählen können, hiess es weiter.

Wechsel in heisser Abstimmungsphase verhindern

Marchand war seit 2017 Generaldirektor der SRG. Er hätte seine Amtszeit mit Erreichen des Pensionsalters im 65. Altersjahr Anfang 2027 beendet. Dies hätte jedoch eine Nachfolgelösung im Jahr 2026 mit sich gebracht, also mitten in der Abstimmungsperiode. Vor diesem Hintergrund hätten der SRG-Verwaltungsrat und der Generaldirektor gemeinsam festgelegt, den Nachfolgeprozess vorzuziehen.

Die Stelle des Generaldirektors werde rasch öffentlich ausgeschrieben. Der Prozess wird vom Personalausschuss des Verwaltungsrats unter dem Vorsitz von Jean-Michel Cina geleitet.

Lange Karriere im Schweizer Radio und Fernsehen

«Es ist die bestmögliche Entscheidung im Interesse des Unternehmens. Die SRG muss sich auf einen neuen Zyklus vorbereiten, mit der Abstimmung über die Initiative, den Verhandlungen über die neue SRG-Konzession und der Ausarbeitung einer neuen mittelfristigen Finanzplanung», wird Marchand in der Mitteilung zitiert.

Marchand war seit 2017 Generaldirektor der SRG. Seine Amtszeit war unter anderem von der Abstimmung über die «No Billag»-Initiative geprägt, die 2018 vom Volk mit einem Nein-Stimmenanteil von 71,6 Prozent und von sämtlichen Kantonen abgelehnt worden war. Die Initiative wollte die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren.

Vor seinem Engagement als Generaldirektor der SRG war Marchand sieben Jahre lang Leiter des Westschweizer Fernsehens Radio Télévision Suisse (RTS). Zuvor war Marchand von 2001 bis 2009 Direktor von TSR – dem Vorgänger von RTS.(sda/daf)

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