LDP-Grossrat Jeremy Stephenson wehrte sich an der Parteiversammlung gegen eine Listenverbindung mit der SVP für die Nationalratswahlen im Herbst. Die Wahl seiner Worte sorgt einen Tag danach für hitzige Diskussionen auf Twitter.

«Wenn ich den Sauhaufen der SVP im Grossen Rat sehe, will ich die Finger davon lassen, nur mit einem von ihnen ein Bündnis zu machen», wird Grossrat Jeremy Stephenson von Bajour zitiert. Er soll diese Aussage an der LDP-Parteiversammlung vom Dienstagabend getätigt haben.

Stephenson doppelte nach: In der Basler SVP habe es «Leute, die keine Ahnung haben von Politik, aber ein riesengrosses Maul». Ein Schulterschluss mit der GLP sei schliesslich das kleinere Übel.

SVP tobt auf Twitter

SVP-Präsident Pascal Messerli muss wohl beim Lesen der direkten Worte das Zmorgegipfeli im Hals stecken geblieben sein. «Shame on you Jeremy», twittert der Basler SVP-Präsident noch in den frühen Morgenstunden und droht: «Ich überlege mir, rechtliche Schritte gegen Dich einzuleiten.»

Nur wenige Stunden später twittert die SVP Basel-Stadt. Sie erwarte eine offizielle Erklärung der LDP und ihrer Präsidentin Patricia von Falkenstein zu «diesem niveaulosen Ausraster».

Und was sagt die LDP zu den Vorwürfen der SVP? Auf Twitter bleibt es (noch) ruhig. Die Basler LDP-Präsidentin Patricia von Falkenstein relativiert. «Bei uns steht die Rede- und Meinungsfreiheit an einem internen Anlass im Vordergrund», sagt von Falkenstein gegenüber Baseljetzt. 

Nach dem Mittag dann die Entwarnung: Laut von Falkenstein hätten sich die Konfliktparteien bereits ausgetauscht. Mitunter auch Herr Stephenson und Herr Messerli. Laut von Falkenstein scheint sich die Lage nun also wieder beruhigt zu haben.

Obwohl der Zoff formell nur von kurzer Dauer war, die Tweets sprechen eine andere Sprache.