
Komplizierter und teurer als erwartet: Museums-Neubau im St. Johann verzögert sich
David Frische
Die Basler Regierung hat zusätzliche 1,5 Millionen Franken für den Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs bewilligt. Der Neubau verzögere sich, teilte der Kanton am Donnerstag mit.
Das Geld werde für zusätzliche Arbeitsflächen benötigt, teilte die Basler Regierung am Donnerstag mit. Deswegen wie auch aus baulichen Gründen rechnet der Kanton mit Verzögerungen.
Mit der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsflächen soll der gesetzliche Auftrag und die Digitalisierung der Sammlung mit 12 Millionen Objekte erfüllt werden. Dies erfordert eine Umplanung des bereits laufenden Bauprojekts im St. Johann-Quartier, was die Fertigstellung des Bürobereichs um sechs Monate verzögern wird, wie es in der Mitteilung heisst.
Zudem beeinträchtigen weitere Einflüsse den Bauablauf, so etwa Lieferschwierigkeiten aufgrund der weltweiten Materialengpässe sowie Verzögerungen bei der Vergabe der Aushubarbeiten.
Einzelne Verzögerungen konnten durch Beschleunigungsmassnahmen abgefangen werden. Die eingeplanten Zeitreserven sind aber mittlerweile aufgebraucht, wie der Kanton schreibt.
Folgen auf Kosten und Eröffnung werden im Herbst bekannt
Der für Januar 2024 geplante Innenausbau konnte in den oberen Geschossen erst im März beginnen. Die Dachabdichtungsarbeiten konnten aufgrund des nassen Wetters und des Kälteeinbruchs nicht termingerecht ausgeführt werden. In den untersten Geschossen verzögerte sich der Innenausbau, da die Gebäudehülle im Grundwasser zu wenig dicht war. Diese Arbeit muss solange auf Eis gelegt werden, bis die ausführende Firma die vollständige Dichtigkeit erreicht. Zusätzlich muss vor dem Ausbau der Schimmelbefall bekämpft werden, wie es weiter heisst.
Ob und wie diese Verzögerungen Auswirkungen auf die Kosten und die Eröffnungstermine in den Jahren 2027 beziehungsweise 2028 haben werden, wird der Kanton voraussichtlich im Herbst 2024 kommunizieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Regierung die Ausgaben für das neue Naturhistorische Museum aufstockt. Bereits im Jahr 2022 erhöhte sie das Globalbudget für das Museum nach dem Bezug des neuen Standorts um 1,24 Millionen Franken aufgrund eines Mehrbedarfs. (sda/daf)
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Kuba
Museum-Neubau
Wenn wundert es wenn man sieht wie die Baudirektion arbeitet. Da sie selber in Chaos verschwinden sieht es auf ihren „eigenen Baustellen“ nicht anders aus. Wie könnte es auch sein …….
Auch die Ausreden sind immer faszinierend. Private Bauherrschaften kämpfen mit gleichen Problem, einfach nur anders.
Da das bauen in Basel immer schwieriger wird, wird bald nicht mehr gebaut. Das positive daran, die Baubehörde braucht es dann auch nicht mehr (Mimarq)
Stephanie_BS
Die Regierung sollte einfach nicht mehr bauen. Fertig. Sie konnten es nie in den letzten Jahren und sie werden es nie. Und: Ein Bau in dem wichtiges Zeugs fürs Museum und Archiv gelagert wird, schimmelt jetzt schon? Na toll. Das wird ein endloses Fass werden. In 10 Jahren dann Meldung: “Es wurde damals nicht behoben, die Regierung bewilligt Kredit für eine Nachbesserung in der Höhe von 25 Millionen”