VR-Präsidentin: «Die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden hat damit nichts zu tun»
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VR-Präsidentin: «Die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden hat damit nichts zu tun»

24.09.2024 19:12 - update 24.09.2024 19:48
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Nachdem CEO Norbert Schnitzler gehen musste, wird das Kantonsspital Baselland nun interimistisch geleitet. Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits. Die Gewerkschaft fordert nun ein Umdenken beim Sparkurs.

Heute Morgen kommt es zum Knall im KSBL: CEO Norbert Schnitzler muss das Spital verlassen.

Aufgrund unterschiedlicher Auffassung des operativen und strategischen Geschäfts habe man sich deshalb getrennt, sagt Verwaltungsratspräsidentin Barbara Staehelin gegenüber Baseljetzt. Was die unterschiedliche Auffassung betrifft, wollte Staehelin keine Stellungnahme abgeben. Was sie aber sagen konnte: «Die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden hat damit nichts zu tun.»

Kein Druck bei der Suche

Kurzfristig stehe nun im Vordergrund, «weiterhin eine ganz hervorragende medizinische Versorgung zu gewährleisten». Auf der Verwaltungsebene sei nun die Stabilität wichtig. Dafür soll interimistisch COO Michael Tschopp sorgen. «Mit seiner Erfahrung wird er diesen Job nahtlos übernehmen können« sagt Staehelin. Nach Tschopps Pensionierung soll mit den drei Geschäftsleitungsmitgliedern Christof Kull, Cornelius-Monroe Huber und Nicolas Geigy auf interne Kräfte gesetzt werden, die stark im Betrieb verankert sind.

Die Suche nach der Nachfolge läuft bereits. «Das wird sicher eine Person sein, die aus dem hochkomplexen Gesundheitswesen kommt und auch mit den vielen Herausforderungen vertraut ist, die alle Spitäler in diesem Bereich haben.» Den Zeitpunkt der Neuernennung lässt Staehelin aber noch offen. «Die meisten guten Leute sind jetzt bereits in einer Anstellung.» Sie habe vollstes Vertrauen in ihr Team, das interimistisch übernimmt. «Wir müssen nicht pressieren.»

Kritik und Hoffnung bei Gewerkschaft

Mit Blick auf den Wechsel könnten sich aber auch Möglichkeiten ergeben, findet Joël Lier, Gewerkschaftssekretär Gesundheit bei der VPOD Region Basel. Dies vor allem in Bezug auf die Kommunikation. Denn es biete sich die Chance, dass das KSBL in Zukunft endlich deutlich transparenter kommuniziert. Dies vor allem gegenüber den Mitarbeitenden und den Personalverbänden aber auch gegenüber der Öffentlichkeit. «Zudem bietet er die Möglichkeit, das gemäss Schilderungen von Mitarbeitenden teils miserable Arbeitsklima zu verbessern, in dem eine andere Kultur von oben vorgelebt wird.»

Doch für eine Näherung zwischen der Belegschaft und der Spitalleitung brauche es noch einiges aus Sicht des Gewerkschafters: «Ohne eine Abkehr vom Sparkurs beziehungsweise Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen sowie mehr Transparenz und einer anderen Betriebskultur wird dies nicht möglich sein.»

Das Spital müsse diesen Sparkurs radikal korrigieren. «Weiterhin auf dem Rücken des Personals zu sparen, wäre fatal mit Blick auf den Personalmangel, die Belastung der Mitarbeitenden wie auch die Versorgungssicherheit.» Es brauche Investitionen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

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Kommentare

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24.09.2024 23:34

Thomy

Spannend wäre
die differenzierte Auffassungen zu wissen dann wüsste das dortige Personal woran sie wären
Jedenfalls braucht es dringend mehr Hände in der Pflege am Bett und nicht anderswo in den Büros wo sie erklären wie das gehen muss..,,,,

3 0
24.09.2024 19:02

figtree5

zum Glück habe ich vor Jahren rechtzeitig gekündigt und arbeite nicht mehr in diesem Spital

0 3
24.09.2024 20:14

Sonnenliebe

Und wenn Sie krankheitshalber dort sein müssen? Das wünsche ich Ihnen nicht, aber dann wären Sie sicher froh um mehr Personal dort.

3 0

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