Lukie Wyniger kehrt zu seinen Wurzeln zurück – zumindest ein Stück. Der frühere SRF-3-Moderator hat mit Waldhaus FM ein Webradio auf die Beine gestellt. Sein Fokus liege aber weiter in der Gastronomie, sagt er.

Lukie Wyniger ist zurück: Gemeinsam mit seiner Schwester Isabel Dalli hat der frühere SRF3-Moderator und heutige Gastronom ein Webradio lanciert. Die Idee für Waldhaus FM sei schon lange im Hinterkopf präsent gewesen, sagt Wyniger. Denn seine Liebe zum Radio ist auch über 20 Jahre nach seinen Anfängen nach wie vor gross. «Ein Webradio auf die Beine zu stellen war die kostengünstigste Variante. Ich fand, das passt irgendwie hierher. Auch, weil es eben nicht in ein Hotel-Restaurant passt», sagt Wyniger. Ausserdem sei Waldhaus FM ein «guter Weg, um auf diesen Ort aufmerksam zu machen».

Mit diesem Ort meint Wyniger das Waldhaus im Hardwald in Birsfelden. Gemeinsam mit seinem Bruder Raphael hat er das traditionsreiche Restaurant und Hotel übernommen, umgebaut und letzten Februar eröffnet. Im Erdgeschoss der Lodge hat Lukie Wyniger nun ein Radiostudio mit Material aus seinem privaten Fundus eingerichtet.

Von hier aus sendet er ein nicht alltägliches Programm in die weite Welt hinaus. Zu hören ist afro-karibische Musik, amerikanische Musik, viel Musik aus London und anderen Teilen der Welt. «Es ist vor allem Musik, die man im Schweizer Radio nicht mehr so oft hört. Aus diesem Grund braucht es ein Radioprogramm dazu, das auch eine Plattform sein soll für die Künstlerinnen und Künstler, die auf der ganzen Welt diese Musik machen. Auch in der Schweiz», erklärt Wyniger.

Keine Kritik an SRF-Entscheid

Über den Äther laufen auch Spezialsendungen. Jeweils am Montag ist «Hounds» – in Anlehnung an das ehemalige Sounds von SRF3 – zu hören, die Sendung für Indie-Musik mit den Radio-Legenden Sabine Renz, Matthias Erb und Urs Musfeld. Dienstags erklingt der Nachfolger des «SRF3 Reggae Special» unter dem neuen Titel «Peng Peng Radio» von und mit Lukie Wyniger.

Beide Sendungsformate hat SRF3 vor ein paar Jahren aus dem Programm gekippt. Waldhaus FM sei aber keine späte Abrechnung mit dem ehemaligen Arbeitgeber, betont Lukie Wyniger. «Ich habe diesen Entscheid nie wirklich verstanden und damals auch meine Kritik angebracht. Meiner Zeit bei der SRG und diesem Radio habe ich aber wahnsinnig viel zu verdanken. Ich hätte zum Beispiel das, was ich hier mache, nie machen können ohne die Sendung, die ich über zehn Jahre lang bei SRF3 betreuen durfte.»

Neben «Hounds» und «Peng Peng Radio» ergänzen «Adi Götti und dr Born» zum Thema Audioarchäologie am Mittwoch und «préference», ein augenzwinkernder Blick über den Gastronomie-Tellerrand, am Donnerstag das Programm.

Ein Ort der Begegnung

Mit dem Webradio kombiniert Lukie Wyniger zwei grosse Leidenschaften: Gastronomie und Radio. Letzteres bleibe aber nicht mehr als ein intensives Hobby. «Ich bin vor allem Gastronom und als solcher für meine Gäste da», erklärt er. «Wenn ich zwischendurch mal Zeit habe oder es mir zu viel wird, gehe ich eine Stunde ins Radiostudio. Die anderen 12 oder 13 Stunden kümmere ich mich aber um meine Gäste.»

Was aber nicht heisst, dass sich Waldhaus FM in den nächsten Monaten laufend weiterentwickeln wird. Ab Januar ist Pasquale Stramandino mit seinem Mental Health Podcast «No drama, mit Strama» zu hören. Zudem sollen auch Live-Radiosendungen und Aufnahmen von Podcasts oder kulturellen Veranstaltungen ihren Platz finden. «Das Radiostudio im Hardwald soll ein Ort der Begegnung werden», sagt Lukie Wyniger. «In erster Linie will ich mit Waldhaus FM aber vor allem eines: den Leuten eine Freude machen.»

Hier geht’s zum Webradio «Waldhaus FM».