Kunst von tibetischen Mönchen: Jetzt treibt das Mandala den Rhein hinab
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Museum
Basel-Stadt

Kunst von tibetischen Mönchen: Jetzt treibt das Mandala den Rhein hinab

13.08.2023 18:53 - update 25.03.2025 16:32
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Am Sonntag wurde das Kalachakra-Mandala im Kunstmuseum aufgelöst. Ein ritueller Akt, der viel tiefer geht, als es eine Kunstinstallation vermuten lässt.

Es ist ein Anblick, der in Staunen versetzt. Mit einer unglaublichen Filigranarbeit haben vier tibetische Mönche aus Indien in den letzten drei Wochen im Keller des neuen Kunstmuseumsbaues getüftelt. Herausgekommen ist das farbenfrohe und vielfältige Kalachakra-Mandala, hergestellt aus Sand. Ein Mandala mit der Bedeutung «Das Rad der Zeit.»

Initiiert wurde die Aktion von Museumsdirektor Josef Helfenstein. «Ich habe dies bereits in anderen Museen erleben dürfen und habe gedacht, nun sei der richtige Zeitpunkt.» Seine Augen strahlen, als er davon erzählt. Man merkt, wie viel ihm dieses Mandala bedeutet. Helfenstein kommt ins Schwärmen, als er von der Arbeit der tibetischen Mönche erzählt. «Ich finde es einfach wunderbar. Für das Museum, aber auch für die Stadt Basel.»

500 Zuschauer

Es sei sehr selten, dass so ein sehr komplexes Mandala gemacht wird. «Ich glaube es hat so eine heilende Ausstrahlung, es hat etwas sehr Wohltuendes, es bringt die Leute auch zusammen und ich finde das wunderbar.» Im Allgemeinen sei es auch nicht so einfach gewesen, Mönche zu finden, die diese Kunst beherrschen. «Da braucht es drei bis vier Jahre Ausbildung.»

Ein Abt aus einem indischen Kloster konnte dann aber die Künstler vermitteln. Diese führen am Sonntag auch die rituelle Auflösung des Kalachakra-Mandalas durch. 500 Menschen sind bei der Zeremonie zugegen, das Kunstmuseum hat dafür Gratistickets verteilt.

Erst Stück für Stück, dann im grossen Stil löschen die Mönche das Mandala aus und rieseln den Sand in ein grosses Glas. Ein Akt, der die Vergänglichkeit aufzeigen soll. Dann wandert der ganze Pulk via St. Alban-Vorstadt und Mühlenberg an den Dalbensteg. Nach einem letzten Gebet der Mönche treibt der Sand nun gemächlich in der Basler Abendstimmung den Rhein runter. Und kommt vielleicht schon bald einmal in Holland an.

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13.08.2023 17:01

Steve

Den FCB könnt ihr gleich hinterher schicken!

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