
Landesausstellung Svizra27 hofft auf Bundesentscheid bis 2026
Baseljetzt
Ob die nächste Landesausstellung in der Nordwestschweiz durchgeführt werden kann, hängt davon ab, ob der Bund bis im Jahr 2026 entscheidet. Dies geht aus der Erstauflage der Machbarkeitsstudie hervor.
Sollte bis dann keine Klarheit bestehen, «sieht sich Svizra27 ausserstande, das Projekt weiterzuverfolgen», wie es in der Studie heisst. Der Bund will nämlich aufgrund der aktuellen Finanzlage frühestens im Jahr 2028 über eine allfällige finanzielle Beteiligung entscheiden. Dies würde die Projektarbeiten um mindestens fünf Jahre verzögern, wie es in der Studie heisst. Daher hofft der Verein hinter der Projektinitiative auf eine Kommissions-Motion, die letztes Jahr vom Ständerat angenommen wurde.
Diese fordert, dass bis spätestens im Sommer 2026 klar ist, welche der Projektinitiativen den Zuschlag für die nächste Landesausstellung erhalten wird und dass der Bund per Ende 2026 eine Finanzierungsabsicht vorlegt, um eine solchen Grossanlass ab 2030 durchführen zu können. Darüber hat dieses Jahr noch der Nationalrat zu befinden.
Kostendach von 1 Milliarde Franken
Die Gesamtkosten für die Landesausstellung betragen nämlich gemäss Studie rund 1 Milliarde Franken. Dabei rechnet der Verein damit, dass sich der Bund mit bis zu 500 Millionen Franken beteiligt.
Für die Infrastruktur wird mit Ausgaben von 400 Millionen Franken gerechnet, für die Betriebskosten 180 Millionen. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf und aus der Privatwirtschaft werden auf je 200 Millionen Franken geschätzt. Die fünf Gastgeber-Kantone Aargau, Solothurn, Jura, Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie die Standortgemeinden steuern voraussichtlich insgesamt 50 Millionen Franken bei.
Der Zuspruch für die Landesausstellung in der Nordwestschweiz sei gross. Dies habe eine Umfrage im Auftrag des Vereins ergeben, heisst es weiter in der Studie. In einem «Normal-Case-Szenario» rechnen die Verfasser der Studie mit rund 7,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern aus der Schweiz und dem grenznahen Ausland bei einer Dauer vom Mai bis Oktober.
Neun Standorte in der Nordwestschweiz
Die Svizra27 soll an neun verschiedenen Standorten stattfinde – jeweils in Flussnähe. Das Konzept sieht vor, in Arlesheim, Laufen, Saint-Ursanne, Delsberg, Aarau, Baden, Olten und Grenchen sogenannte Raumzeitkapseln zu errichten. Abgeleitet vom begrifflichen Hauptthema «Mensch-Arbeit-Zusammenhalt» widmet sich jeder Standort einer Zukunftsfrage – zum Beispiel künstliche Intelligenz. Auf dem Hafengelände oder in den Messehallen in Basel soll zudem ein «Forum» errichtet werden, das all die thematischen Fäden zusammenführt.
Aktuell sind nebst Svizra27 drei weitere Initiativen bekannt, die eine nächste Landesausstellung durchführen möchten, nämlich Muntagna, Nexpo und X27. Die letzte Landesausstellung Expo.02 fand im Jahr 2002 im Drei-Seen-Land statt. Sie kostete 1,6 Milliarden Franken und lockte rund 4,2 Millionen Besucher an. (sda/mei)
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