Landwirt aus Reinach mit Naturschutzpreis ausgeszeichnet
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Umweltschutz
Baselland

Landwirt aus Reinach mit Naturschutzpreis ausgeszeichnet

29.05.2023 19:08 - update 29.05.2023 20:15

Baseljetzt

Pro Natura Baselland zeichnet den Landwirt Christian Schürch mit dem Naturschutzpreis 2023 aus. Dieser brachte die landwirtschaftliche Produktion und Biodiversitätsförderung vorbildlich unter einen Hut.

Seit 39 Jahren verleiht Pro Natura Baselland alljährlich den Naturschutzpreis an Personen und Institutionen, die sich in besonderer Weise um den Naturschutz im Baselbiet verdient gemacht haben. Dieses Jahr zeichnet die Naturschutzorganisation den Landwirt Christian Schürch mit dem Preis aus. Der Vizepräsident von IP-Suisse versteht den Preis auch als Anerkennung der anderen Landwirtinnen und Landwirte, die sich für die Biodiversität einsetzen, und als Bekenntnis zur Zusammenarbeit der Landwirtschaft und der Naturschutzorganisationen an der Basis.

Ein Leben für die Landwirtschaft und die Biodiversität

Der 63-jährige in Mariastein wohnhafte Christian Schürch wuchs zusammen mit vier Geschwistern im Schaffhausischen Hemishofen auf einem abgelegen Bauernhof mitten in der Natur auf. Er lernte Landwirt und absolvierte später die Handelsschule und die Offiziersschule, blieb aber zeitlebens dem Beruf des Landwirts — den er selbst als wunderbar empfindet — treu. Mit seiner Frau Susanna übernahm er 1987 die Leitung des Hofguts Mapprach in der Oberbaselbieter Gemeinde Zeglingen.

1989 schloss sich Christian Schürcheiner der neuen Produktionsrichtung namens IP-Suisse an, welche einen Mittelweg zwischen der immer intensiver werdenden Landwirtschat und der Förderung der Biodiversität suchte. 1994 übernahm er die Pacht des der Stadt Basel gehörenden Neuhofs in Reinach. Als eine seiner ersten Handlungen pflügte er eine Hektare Winterweizen um, was weitherum für Kopfschütteln sorgte. Er tat dies, um eine extensive Wiese anlegen und so den für die Teilnahme bei IP-Suisse notwendigen Mindestanteil an Ökoflächen erreichen zu können.

Ein Pionier der Biodiversität

Bald darauf wurden weitere ökologische Ausgleichsflächen angelegt: Buntbrachen, Rotationsbrachen, Säume, extensive Wiesen und Weiden machen heute ca. einen Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Neuhofs aus. Damit hat Christian Schürch Biodiverstitätsförderung betrieben, die Wirkung zeigt. Seltene Vogelarten wie das Schwarzkehlchen, die Grauammer, der Neuntöter und die Dorngrasmücke brüten im Gebiet und zeigen Bestandeszunahmen. Auch die Feldlerche ist noch da, ihr Bestand nimmt aber leider ab. Wachtel, Wachtelkönig, Wendehals und Wiedehopf sind schon gesichtet worden, aber Bruten sind noch nicht nachgewiesen worden.

Die Landschaft zwischen Reinach und Aesch ist dank Christian Schürch zum Vorzeigegebiet geworden. Ende 2022 wurde Schürch pensioniert und übergab an seine Nachfolger Simone de Coulon und David Gschwind, die den Betrieb ganz in seinem Sinne weiterführen.

Festakt an der alten Wirkungsstätte

Den Naturschutzpreis 2023 nahm Christian Schürch am 26. Mai 2023 auf dem Neuhof in Reinach entgegen. Im Beisein von Familie und Verwandten, Vertreter:innen von diversen Naturschutzorganisationen.

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