
Liebe über Parteigrenzen: Beziehung sorgt für Brisanz im Ständerats-Wahlkampf
Aliena Müller
Ein neues Paar mischt die Basler Politik auf: Jessica Brandenburger (SP) und Balz Herter (Mitte) gaben ihre Beziehung bekannt. Brisanz erhält sie durch den Ständerats-Wahlkampf und Herters Kandidatur.
Eine Beziehung ist Privatsache. Wenn es dabei um Politiker:innen geht, brodelt aber die Gerüchteküche. So momentan in der Basler Polit-Szene, wo gemunkelt wird, dass Jessica Brandenburger von der SP in einer Beziehung mit Balz Herter von der Mitte sein soll.
Die beiden bestätigen dieses Gerücht gegenüber der «BZ Basel»: «Wir haben uns näher kennen gelernt, sind verliebt und finden das schön», erklärt Brandenburger. Wie lange sie schon ein Paar sind, wird nicht verraten.
Präventiver Rückzug
Dass die Beziehung aber Medien und Öffentlichkeit interessiert und kritische Fragen aufwirft, ist den beiden bewusst. Balz Herter will für die Mitte in den Ständerat, Jessica Brandenburger wäre ursprünglich als Wahlkampfleiterin von Eva Herzog (SP) angedacht gewesen. Von diesem Posten ist Brandenburger nun aber zurückgetreten, dies sei einfacher für sie, die Beziehung und alle Parteien. Dieser präventive Rückzug zeige deutlich, dass man die jeweiligen Parteien, Positionen und sich gegenseitig sehr ernst nehme.
Zuverlässige politische Kompässe
Interessenskonflikte schliessen die beiden kategorisch aus: «Wir sind beide in Gremien, die so komplex aufgestellt sind, dass man gar nicht erst auf sogenannten Kuschelkurs gehen könnte. Ich bin Teil einer Parteileitung, einer Fraktion und Mitglied der Partei. Und extra auf einen Schonkurs gehen wir deswegen sicher nicht», erklärt Herter. Jeder habe einen eigenen politischen Kompass, und der funktioniere bestens und zuverlässig. Brandenburger ist dahingehend gleicher Meinung.
Positive Parteirückmeldungen
Die Parteien müssen nun selbst einen Umgang mit der Beziehung finden, man habe aber bisher viele positive Rückmeldungen erhalten. Negative Konsequenzen für die jeweilige Karriere könne man noch nicht abschätzen. Dies seien Fragen, welche sich im Laufe der Zeit stellen würden.
Für seine Ständerats-Kandidatur zeigt sich Herter gegenüber der Zeitung zuversichtlich. Er sei es gewohnt, parteiübergreifend Politik zu machen und sehe keine grossen Hürden auf ihn zukommen, «zumal ich klar als bürgerlicher Politiker positioniert bin, auch mit sozialen Aspekten, die sich bei anderen bürgerlichen Politikern weniger finden.» Auch der potenzielle Missmut von rechts sei verkraftbar, auf diese Wählerschaft habe er nicht gesetzt.
Gerüchte als Wahlkampf-Mittel
Die Gerüchteküche kann in einem Wahlkampf natürlich bewusst von der Gegenseite eingesetzt werden, dies ist den beiden auch bewusst. Herter erklärt, er könne sich schon vorstellen, «dass Kreise, die weder die Mitte noch die SP unterstützen», durchaus ein starkes Interesse haben könnten, politisch jemandem auch mit solchen Mitteln zu schaden.
Das neue Basler Polit-Paar habe sich deshalb entschieden an die Öffentlichkeit zu gehen, um Spekulationen zu besänftigen.
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karlinloy
sowas vo langwillig . . .