Lokalmuseum profitiert nach Olympia-Eröffnungs-Diskussionen
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Empörung
Olympische Spiele

Lokalmuseum profitiert nach Olympia-Eröffnungs-Diskussionen

09.08.2024 06:58 - update 09.08.2024 06:59

Baseljetzt

Wenn sich Zwei streiten, dann freut sich der Dritte. Die vieldiskutierte Szene an der Eröffnung der Spiele soll nicht das letzte Abendmahl darstellen. Das eigentliche Bild kriegt nun grosse Aufmerksamkeit.

Die viel kritisierte Szene der Olympia-Eröffnung ist möglicherweise von einem Gemälde inspiriert, das im Museum in Dijon hängt. Dort gibt es plötzlich viel Andrang vor einem fast 400 Jahre alten Bild.

Nach dem internationalen Wirbel um eine Szene der Olympia-Eröffnungsfeier vor zwei Wochen in Paris hat das Museum Magnin in Dijon grossen Zulauf. In der Hauptstadt des Burgund ist nämlich das Werk «Das Festmahl der Götter» des niederländischen Malers Jan Harmensz van Bijlert (1597-1671) ausgestellt, von dem sich der Regisseur der Olympia-Eröffnung, Thomas Jolly, möglicherweise inspirieren liess.

«Erinnert Sie das Bild an irgendetwas?», wirbt das Museum zumindest offensiv. «Jetzt oder nie ist der Moment, es im Musuem Magnin in Dijon zu bewundern.» Das zwischen 1635 und 1640 datierte Gemälde zeigt ein Gelage mit Figuren aus der griechischen Mythologie rund um den Gott Dionysos.

Ansturm auf Museumsseite im Internet

Und genau so ein Gelage will Olympia-Regisseur Jolly bei der Eröffnungsfeier dargestellt haben, und nicht die Szenerie von Leonardo da Vincis berühmtem Gemälde «Das letzte Abendmahl» mit Jesus Christus und seinen Aposteln. Weil Menschen die Abendmahl-Szene in der Olympia-Feier wiedererkannten, gab es viel Kritik an der Zeremonie aus christlicher Ecke bis hin zum Vatikan, aber auch von Ex-US-Präsident Donald Trump und rechten Politikern.

Van Bijlerts Gemälde, das seit 1938 relativ wenig beachtet in Dijon an der Wand hängt, kommt jetzt auf jeden Fall gross raus. Statt einiger Dutzend Besucher strömten im Moment Hunderte täglich in das Museum, sagte Museumssprecherin Leslie Weber-Robardet dem Sender BFMTV. Erstmals gebe es einen solchen Wirbel um ein Werk des Museums.

Noch grösser ist der Ansturm auf der Homepage des Museums, auf der es Detailinformationen zu dem Werk des niederländischen Malers gibt. Die Zahl der täglichen Aufrufe der Museumsseite schnellte nach Museumsangaben von 150 auf 150’000 in die Höhe. 45 Prozent der Aufrufe kommen demnach aus Europa und 40 Prozent aus den USA, wie der Sender France Info berichtete. (sda/maf)

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Kommentare

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09.08.2024 05:26

spalen

gut für das museum, gut für das kunstverständnis, schlecht für nörgeler

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11.08.2024 04:16

pserratore

👍🏻

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