Der FC Basel kämpft heute Abend in Kopenhagen um den Einzug in die Champions League. Nach dem 1:1 im Hinspiel ist noch alles offen – Spannung, Druck und ein Hexenkessel erwarten das Team von Ludovic Magnin.

Der FC Basel hat weiterhin alle Chancen, den Sprung zurück auf die grosse Bühne des europäischen Fussballs zu schaffen. Nach dem 1:1 im Hinspiel im Joggeli ist vor dem Rückspiel in Kopenhagen alles offen. Die Ausgangslage verspricht Spannung pur – beide Teams begegneten sich bereits letzte Woche auf Augenhöhe. Heute jedoch hat Kopenhagen Heimvorteil und einen in der Breite besser besetzten Kader zur Verfügung als der FCB.

Trotzdem zeigt sich Trainer Ludovic Magnin im Vorfeld zuversichtlich. An der Medienkonferenz macht er klar, dass er seinem Kader vertraut: «Ich habe im Kopf eine sehr gute Mannschaft, die am Mittwoch auf dem Platz stehen wird, und ich bin überzeugt, dass wir genug Qualität im Kader haben, um dieses Spiel zu bestehen.»

Innenverteidigung bleibt Sorgenkind

Im Hinspiel gelang Basel der Treffer per Elfmeter – klare Chancen aus dem Spiel heraus waren Mangelware. Für Magnin ist das kein Grund zur Sorge: «Auch Real Madrid oder Barcelona haben Spiele, in denen sie nicht treffen. Mir ist es egal, wie wir unsere Tore machen – Hauptsache, wir kommen weiter. Es wird wieder eine enge Partie, und wir werden alles tun, um die Details auf unsere Seite zu ziehen.»

Personell ist insbesondere die Innenverteidigung ein Sorgenpunkt. Jonas Adjetey fehlt nach seiner roten Karte. Voraussichtlich wird das Duo Barisic und Vouilloz deshalb starten. Sollte kurzfristig noch ein Ausfall dazukommen, stehen mit Marvin Akahomen – der noch keine internationale Erfahrung hat – oder einer Rochade mit Dominik Schmid zwei Alternativen bereit. Magnin bleibt gelassen:
«Das sind sicherlich Überlegungen, die wir im Vorfeld gemacht haben. Insgesamt haben wir drei bis vier Pläne für dieses Spiel, aber ich bin überzeugt, dass Vouilloz und Barisic starten fit sein werden.»

Dominik Schmid: «Ein Spiel mit Bedeutung für die ganze Region»

Kopenhagen bringt die international deutlich mehr Erfahrung mit als der FCB. Das ist für Vize-Captain Dominik Schmid aber nebensächlich: «Schon im Hinspiel hat man gesehen, dass es auf internationaler Bühne anders zu und hergeht als in der Super League. Am Ende entscheiden Details – und da spielt Erfahrung aus meiner Sicht keine grosse Rolle.» Die Bedeutung dieser Partie ist im ganzen Team spürbar. Schmid sagt offen, dass es heute mehr ist als nur ein weiteres Spiel:
«Ich spüre eine gesunde Anspannung. Wir wissen, was auf dem Spiel steht und welche Bedeutung dieses Duell für die ganze Region Basel hat. Wir werden alles daransetzen, dieses Ziel zu erreichen.»

Magnin selbst kennt solche Situationen aus seiner aktiven Karriere bestens. Er betont, wie entscheidend der richtige mentale Zustand ist: «Die Kunst in solchen Spielen ist, den optimalen Pegel an Stress oder Nervosität zu finden. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass meine Mannschaft überdreht. Wir im Staff arbeiten bewusst daran, eine gewisse Lockerheit in die Gruppe zu bringen.»

Im Hinspiel konnte der FCB den Heimvorteil nicht nutzen – heute wird Kopenhagen vom eigenen Publikum getragen. Doch auch das schreckt Magnin nicht: «Hier geht es um die Champions League. Das wird ein richtiger Hexenkessel – und ganz ehrlich: Ich liebe solche Spiele, in denen 40’000 Fans gegen mich sind. Das pusht mich, und ich hoffe, es pusht auch meine Spieler. Ich freue mich einfach auf diese Atmosphäre.» Wie der FC Basel mit diesem Hexenkessel umgehen wird, zeigt sich heute Abend ab 21:00 Uhr. Dann steigt im ausverkauften Parken-Stadion in Kopenhagen das entscheidende Rückspiel um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League.