Karl Marx hängt in Basel derzeit an vielen Wänden. Die Plakate sollen helfen, Kommunisten zu finden. Dahinter steckt eine Organisation, die nicht viel über sich preisgibt.

Vielleicht bist auch du in Basel kürzlich Karl Marx begegnet? Mit einem Finger zeigt der bärtige Philosoph auf dich und fragt, ob du Kommunist bist. Diese Plakate hängen momentan in der ganzen Stadt. Sie stammen vom «Funken», der Schweizer Sektion der Organisation «International Marxist Tendency (IMT)».

Umwälzung der Gesellschaft

Eine Gesellschaft, die nach Bedürfnissen und nicht nach Profit funktioniert – dies wünscht sich die kommunistische IMT. Die Organisation hat Sektionen in über 60 Ländern. In der Schweiz ist sie neben Genf, Lausanne, Bern, Fribourg, Zürich und Kreuzlingen auch in Basel aktiv.

Auf der Internetseite der Schweizer Sektion wird das Ziel der Plakate deutlich. Die Organisation wünscht sich eine kommunistische Gesellschaft. Sie möchte den Kapitalismus revolutionär stürzen, die Gesellschaft fundamental umwälzen. Weil sich der Kapitalismus aber nicht von alleine bekämpfen lässt, organisieren sich die Kommunist:innen – und scheinen auf der Suche nach weiteren Mitgliedern zu sein.

Bisher rund 200 Mitglieder

Obwohl es sich um eine internationale Organisation handelt, ist nur wenig über die Schweizer Sektion «der Funke» zu erfahren. Weder Namen noch Telefonnummern der Mitglieder sind auffindbar. Folgendes ist aber bekannt: Die Ortsgruppe trifft sich wöchentlich, um sich im Marxismus weiterzubilden. «Der Funke» nimmt auch an Demonstrationen und Streiks teil. Die Schweizer Sektion zählt rund 200 Mitglieder.

Und dann bekommt Baseljetzt Antwort aus Bern. Dario Dietsche heisst die Kontaktperson. Die Organisation würde selbst keine Plakate aufhängen, schreibt er auf Anfrage. «Alle unsere Unterstützer werden auf rechtliche Fragen bezüglich Sachbeschädigung hingewiesen. Es freut uns aber sehr, dass die Kampagne in der Basler Jugend offensichtlich auf ein so grosses Echo stösst», so Dietsche. «Als einzige Organisation, die konsequent für die sozialistische Revolution kämpft, ist es unsere Aufgabe, diese Jugendlichen zu organisieren. Denn isolierte Kommunisten bewirken nichts.»