Massenspektrometer der Uni Bern fliegt zum Mond
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Massenspektrometer der Uni Bern fliegt zum Mond

09.11.2023 15:12 - update 09.11.2023 16:07

Baseljetzt

Ein Instrument der Universität Bern fliegt zum Mond. Im Jahr 2027 werde ein Massenspektrometer aus Bern für chemische Untersuchungen von Mondgestein zum Einsatz kommen, teilte die Universität am Donnerstag mit.

Das Instrument mit dem Namen «Lims» (Laser Ablations Ionisations Massen Spektrometer) soll in der südlichen Polarregion des Mondes landen, wie es am Donnerstag von der Universität Bern (Unibe) hiess. Diese Region ist laut Forschenden besonders interessant, weil dort gewisse Elemente vorkommen, deren Isotope eine Altersbestimmung des Materials möglich machen.

Mit einem Laserstrahl soll «Lims» kleine Partikel von der Oberfläche des Mondes ablösen. Ein Teil des Materials wird dabei positiv geladen. Das Instrument misst dann die chemische Zusammensetzung dieser positiv geladenen Teilchen. «Das heisst, wir messen die chemischen Elemente und deren Isotope, die uns dann unter anderem erlauben, die chemischen und physikalischen Prozesse auf dem Mond zu verstehen», sagte Projektleiter Andreas Riedo in der Mitteilung der Universität Bern.

Seit 20 Jahren in Arbeit

Zuvor habe noch niemand diese Messtechnik bei einer Weltraummission verwendet, hiess es von der Universität weiter. «Wir werden nicht nur die ersten sein, sondern auch eine beträchtliche Menge an technischen Informationen über unser System erhalten. Damit können wir das System für andere wissenschaftliche Fragestellungen und andere Missionen optimieren», sagte Riedo weiter.

So könne das Messinstrument auch für künftige Raumfahrtmissionen zur Erkennung von Leben verwendet werden, zum Beispiel in der Venusatmosphäre, auf dem Mars und bei den Eismonden von Jupiter und Saturn. Die Entwicklung von «Lims» habe vor mehr als 20 Jahren begonnen.

«Lims» wird dabei auf einem Mondlander der Inititative der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa namens CLPS zum Mond fliegen. CLPS steht für Commercial Lunar Payload Services. Es ist eine Initiative der Nasa, um Wissenschaft und Technologie auf die Mondoberfläche zu bringen.

Uni Bern war schon auf dem Mond

Die Universität Bern war mit einem Sonnenwindsegel bereits an der Apollo-Mond-Mission der Nasa in den 1960er-Jahren beteiligt. Als am 21. Juli 1969 Buzz Aldrin als zweiter Mann aus der Mondlandefähre stieg, entrollte er als erstes das Berner Sonnenwindsegel und steckte es in den Mond-Boden, wie es von der Universität hiess.

Seit damals nimmt die Universität Bern regelmässig an Weltraummissionen teil. Bekannt ist beispielsweise das Berner Weltraumteleskop «Cheops», das seit 2019 bereits bekannte Exoplaneten genauer studiert. Unter anderem möchten die Forschenden damit herausfinden, ob lebensfreundliche Bedingungen auf einem der Planeten herrschen. (sda/jwe)

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