Massimo Ceccaroni: «Eine Kutsche ohne Pferd ist auch etwas Spezielles»
Natasha Zekry
Die Chaise «Die Rasierte» bestreitet dieses Jahr den Cortège mit dem traditionellen Gefährt. Allerdings ohne Pferde. Tierschützer kämpfen seit Jahren für die Abschaffung von Pferde-Chaisen.
Novum an der Basler Fasnacht: Zum ersten Mal fährt eine Chaise ohne Pferd durch den Cortège. Organisiert wurde die Chaise von der Formation «Die Rasierte». Aber warum eine Chaise ohne Pferd? «Weil wir kein Pferd brauchen. Die Chaise wird konventionell von einem Dieselmotor angetrieben», sagt Massimo Ceccaroni, Mitglied der Formation.
Die Debatte um eine Fasnacht ohne Pferd habe keinen Einfluss auf die Entscheidung gehabt. «Wir finden Pferde eigentlich etwas Tolles. Aber wir haben uns gedacht: Eine Kutsche ohne Pferde ist auch Mal etwas Spezielles», so Ceccaroni.
Die Idee kam von seinem Kollegen Marco d’Amico. «Er kennt sich mit Pferden aus und wollte eigentlich immer Fasnacht mit Pferden machen. Und dann haben wir uns gedacht: Es wäre eigentlich zeitgemäss, wenn wir keine Pferde dabei haben.» Die Motorkutsche wird durch einen drehmomentstarken Dieselmotor mit drei Zylindern und 20 PS angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h.
Hintergrund zur Diskussion
Nach zwei Unfällen mit ausgerutschten Pferden am Cortège 2019 regte sich Widerstand. Tierschützer verlangten eine Abschaffung der durch Pferde geführten Chaisen. Das Fasnachtscomité passte deswegen auch seine Richtlinien für den Pferde-Einsatz an.
Auf einen Verzicht von Pferde-Einsätzen tritt das Comité allerdings nicht ein, dafür organisierte die Interessengemeinschaft Chaise einen Rundgang mit einem Kutscher, welcher die Cortège-Route auf heikle Stellen prüfte. Der Entschluss: Der Steinenberg darf von Chaisen weder auf der inneren noch auf der äusseren Route passiert werden.
Gesundheit und Erfahrung der Pferde
Neben diesen Massnahmen wird die Gesundheit und Erfahrung der Pferde während der Basler Fasnacht genauer geprüft. Ausserdem besteht nun eine Deklarationspflicht für Kutscher und Pferde. Diese müssen eine entsprechende Ausbildung, Lizenz und gewisse Erfahrungen vorweisen.
Das Comité weist darauf hin, dass an diversen Standorten der Routen Pausenzonen und Ruheplätze für Pferde bereitgestellt werden. Eine Tierärztin kümmert sich um die medizinische Versorgung der Tiere, welche sich nach den Stürzen am letzten offiziellen Cortège bewährt habe.
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Ich finde es Super, ob nun Nostalgie oder neu, dieses Gefährt erhalt von mir die allerhöchste Wertschätzung, unglaublich die Kritick dass man sich uberhaubt ereifert uber so ein tolles Gefähert lritik anbringt, für mich einfach nur Super. Hofentlich findet dieses Gefährt noch viele Nachamer.
Joku
Meines Erachtens gehören zum Bewegen einer Chaise einzig Pferde.. Auf zusätzliche Umweltverschmutzer durch unnötige Dieselmotoren muss verzichtet werden, haben wir doch schon genügend Verschmutzung mit den riesigen Traktoren, die die grossen Cliquenwagen ziehen.