Massnahmen geplant: Die Hälfte der regionalen Unternehmen findet kein Personal
Larissa Bucher
Der Kampf gegen den Arbeitskäftemangel wird immer härter. Das teilt der Gebewerbeverband Basel-Stadt an seiner jährlichen Gewerbetagung mit. Rund die Hälfte der KMU in der Region soll zu wenig Personal haben.
«Fast die Hälfte der Unternehmen bezeichnet den Arbeitskräftemangel als die grösste Herausforderung im Gewerbe», sagt Gewerbedirektor Reto Baumgartner und eröffnet damit die diesjährige Gewerbetagung. Der Fokus liegt in diesem Jahr klar auf dem Thema Arbeitskräftemangel. So zeigt eine Umfrage des Gewerbeverbands, dass rund die Hälfte aller regionalen Unternehmen nicht ausreichend Arbeitskräfte auf dem Markt findet. Dazu kommt: «Es wird erwartet, dass sich die Situation in den nächsten drei Jahren noch verschlimmert», sagt Baumgartner.
Handwerkliche Berufe besonders betroffen
Die Gründe des Arbeitskräftemangels seien vielseitig, heisst es bei der Tagung im Volkshaus. So gaben 48 Prozent der Teilnehmenden Unternehmen an, es stünden ganz grundsätzlich zu wenige qualifizierte Leute zur Verfügung. Nur 14 Prozent finden, die Ansprüche der Arbeitnehmenden seien zu hoch, 13 Prozent beklagen sich über zu wenig motiviertes Personal. Zu wenige Bewerbungen und zu wenige Lernende bezeichnen je 10 Prozent als grosse Herausforderungen.
Ein besorgniserregender Trend sei der Mangel an Arbeitskräften in handwerklichen Berufen. Dort sei die Situation am schlimmsten. Für den Gewerbedirektor ist das unverständlich, da es sich dabei doch um sehr attraktive Berufe handelt, die vor allem beim Thema Nachhaltigkeit im Trend liegen sollten. «Handwerkerinnen und Handwerker garantieren eine lokale Versorgung, bevorzugen regionale Materialien und achten auf kurze Lieferwege», sagt er. «Sie tragen so tagtäglich dazu bei, dass wir nachhaltiger leben können. Und Nachhaltigkeit ist fest in der Kultur vieler Handwerksunternehmen verankert und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben.»
Mehrere Massnahmen geplant
Was also kann man gegen den Arbeitskräftemangel in der Region tun? Der Gewerbeverband verwies am Abend auf einen Strauss an Massnahmen, welche die Situation entlasten sollen.
Zum einen wurden die bereits laufenden Projekte der Stellenkontaktbörse 50plus, Lehrstellenbörse Region Basel sowie der Basler Berufs- und Weiterbildungsmesse genannt. Zum anderen wurde auf eine neue Handwerkskampagne aufmerksam gemacht. Ziel sei es, damit das Image des Handwerks generell zu verbessern und die Wichtigkeit der entsprechenden Berufe aufzuzeigen. Das im Speziellen auch im Bezug auf die Klimaziele. Zudem sollen vermehrt Quereinsteigerinnen und -einsteiger, sowie auch generell mehr Frauen für handwerkliche Berufe gewonnen werden, teilt Baumgartner mit. So würde die Idee und das Grundgerüst der Kampagne nun stehen. «Jetzt geht es für uns darum, die Finanzierung sicherzustellen und möglichst viele Interessierte einzubinden.»
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Thanatos
«Handwerkerinnen und Handwerker garantieren eine lokale Versorgung, bevorzugen regionale Materialien und achten auf kurze Lieferwege», sagt er. «Sie tragen so tagtäglich dazu bei, dass wir nachhaltiger leben können. Und Nachhaltigkeit ist fest in der Kultur vieler Handwerksunternehmen verankert und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben.»
Ja klar. Wohl selber noch nie als Handwerker gearbeitet.