Von der Leyen, Merz und weitere begleiten Selenskyj nach Washington
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Ukraine-Krieg
International

Von der Leyen, Merz und weitere begleiten Selenskyj nach Washington

17.08.2025 12:53 - update 20.08.2025 14:40

Baseljetzt

Am Montag reist Selenskyj nach Washington. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und weitere werden ihn zum Gespräch mit Donald Trump begleiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhält bei seiner Reise nach Washington zu US-Präsident Donald Trump am Montag breite Unterstützung aus Europa. Sowohl Bundeskanzler Friedrich Merz als auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte werden den Ukrainer zu dem Treffen in Washington begleiten. Hinzu kommen weitere Staats- und Regierungschefs aus Europa.

Thema der Unterredung mit Trump ist eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Dabei gehe es unter anderem um «Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression, teilte die Bundesregierung mit.

Macron und Starmer reisen ebenfalls nach Washington

Die Reise diene zudem dem Informationsaustausch mit Trump nach dessen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska. Deutschland unterstreiche das Ziel eines Friedensschlusses in der Ukraine, hiess es aus Berlin weiter.

Unter anderem auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer und der finnische Präsident Alexander Stubb kündigten ihre Teilnahme an. Die Europäer wollen verhindern, dass Entscheidungen zum Nachteil der Ukraine getroffen werden. Von der Leyen schrieb, sie begleite Selenskyj auf dessen Bitte hin.

Nach dem Treffen mit Putin am Freitag in Alaska war Trump von seiner Forderung nach einem Waffenstillstand abgerückt. Stattdessen soll nun – im Sinne Putins – über eine Friedensvereinbarung gesprochen werden. Unter anderem verlangt Russland, dass die Ukraine auf Gebiete verzichtet, was Selenskyj kategorisch ablehnt.

Neues Fiasko im Weissen Haus soll vermieden werden

Wie es weitergeht, dürfte massgeblich davon abhängen, wie Selenskyjs Gespräch mit Trump in Washington verläuft – und mit welchen Forderungen er dort konfrontiert wird.

Im Februar war sein Treffen mit Trump im Oval Office vor laufenden Kameras eskaliert, so dass der Ukrainer unverrichteter Dinge abziehen musste. In der Folge setzten die USA ihre für die Ukraine enorm wichtigen Militärhilfen vorübergehend aus. Eine Wiederholung solcher Szenen soll mit vereinten Kräften vermieden werden.

Noch heute sollte Selenskyj in Brüssel gemeinsam mit von der Leyen an einer Videoschalte der «Koalition der Willigen» wie die Kommissionspräsidentin auf X schrieb. Die Verbündeten Kiews wollten am Nachmittag über das weitere Vorgehen beraten.

Selbst Papst Leo XIV. meldete sich zu Wort und rief zum Gebet für Frieden auf. «Lasst uns beten, dass die Bemühungen um die Beendigung der Kriege und die Förderung des Friedens von Erfolg gekrönt sein mögen (…)», so der Heilige Vater laut einer Mitteilung.

Dreier-Gipfel womöglich am Freitag

Merz zufolge soll Selenskyjs Besuch diesmal ein trilaterales Gespräch mit Trump und Putin folgen, für das es aber noch keinen Ort und Zeitpunkt gebe. Einem unbestätigten «Axios»-Bericht zufolge liess der US-Präsident seine europäischen Gesprächspartner wissen, dass er ein solches Treffen am Freitag anstrebe.

Die Regierung in Kiew forderte unterdessen von den Europäern mehr Druck auf Moskau. Die Ukraine brauche zudem Garantien für ihre eigene Sicherheit, eine Stärkung ihrer Verteidigungskraft und ein Paket von Abschreckungsmassnahmen, das Russland zwingt, den Krieg zu beenden, teilte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf X mit.

Der Sanktionsdruck auf Russland müsse erhöht werden, sagte der Minister. Die EU-Kommission bereitet derzeit ein 19. Paket mit Strafmassnahmen vor. (sda/lef)

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