Die Fassade des Messebaus wird Tauben zum Verhängnis. Die Vögel verfangen sich darin, sterben und verwesen. Die MCH Group wäre in der Pflicht, die Kadaver zu entsorgen.

In der Fassade des Messebaus von Herzog & de Meuron in Basel verheddern sich immer wieder Tauben. Die Tiere verenden dort und ihre Kadaver werden nicht entfernt. Wie die «Basler Zeitung» berichtet, hat eine Anwohnerin schon mehrmals beobachtet, wie Vögel an der Fassade verwesen. Sie habe die Situation bereits dem Veterinäramt und dem Tierschutz-Verein geschildert, bisher sei aber noch nichts dagegen unternommen worden.

Wie die «BaZ» weiter schreibt, sei das Problem dem Basler Kantonstierarzt Michel Laszlo bekannt. Man stehe diesbezüglich bereits in Kontakt mit dem Liegenschaftseigentümer. Die Entsorgung der Kadaver sei nämlich Aufgabe der MCH Group. Die Fassade sei aber dort, wo sich die Tierkadaver befinden, nicht leicht zu erreichen. Entsprechend schwierig sei das Entfernen der toten Tauben.

Kantonstierarzt: Kein Tierschutzfall

Ein Fall für den Tierschutz sei das nicht, wird Michel Laszlo zitiert. Der Kantonstierarzt vermutet, dass die Tiere aus natürlichen Gründen sterben und nicht wegen der Lamellen an der Fassade. Dass die Fassade zur Falle wird, könne dennoch vereinzelt vorkommen. Es sei deshalb wünschenswert, dass in der Planung eines solchen Baus ein grösseres Bewusstsein für potenzielle Gefahren für Vögel geschaffen wird, damit es gar nicht erst soweit kommt.

Die MCH Group räumt hingegen gegenüber der Zeitung ein, dass die Fassade durchaus zum Tod der Vögel führen könne. Man habe in der Planung zwar abgeklärt, ob die Fassade für Vögel eine potenzielle Gefahr darstellen könnte. Damals sei man aber zum Schluss gekommen, dass dem nicht so sei. Die Besitzerin des Messebaus sei sich dem Problem bewusst und suche bereits nach Lösungen, wie man die Fassade «taubendicht» machen könne. (lef)