Gut drei Jahre war es still ums Rotstab-Cabaret. Umso lauter war gestern das Comeback. Der Liestaler Bahnhof und das Schwingfest in Pratteln waren die Themen des Abends. Und zum ersten mal sind Frauen dabei.

Nach einer langen Coronapause findet die grösste Vorfasnachtsveranstaltung im Baselbiet, das Rotstab-Cabaret in Liestal, wieder statt. Am Montagabend war die Première im beinahe vollen KV-Saal in Liestal.

Der dreistündige vorfasnächtliche Abends knüpfte dort an, wo das letzte Rotstab-Cabaret aufhörte: beim Abbruch im Jahr 2020. Die Stedtli-Singers eröffnen mit einem «Sound of Silence»-Verschnitt, der das Bedauern ausdrückt, dass die Veranstaltung und die ganze Fasnacht im Stedtli wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte.

Die verpasste Fasnacht wird nachgeholt

«Also mir wäre parat gsi…», wird in gelben Buchstaben auf die Leinwand projiziert. Das beweist die Rotstab-Clique sogleich und holt das Verpasste mit einem Fasnachts-Querschnitt nach, in dem sich die Liestaler Fasnacht übers Trommeln, Pfeifen und Gässle bis zum Ändstraich in der Kurzfassung präsentiert.

Als Schnitzelbänke geben die beiden Basler «s’spitzyg Ryssblei» und zum ersten Mal «s’Rollaator Rösli» ihre Verse zum besten. Inklusive Pointen zu brandaktuellen Themen wie der Baselbieter Wahlpanne. Auch auf den Helge präsent ist Verliererin und SVP-Regierungskandidatin Sandra Sollberger, deren auffällige Frisur offenbar die Kreativität der beiden Schnitzelbangg weckte.

Zu den grossen Themen des Abends gehören aber der Liestaler Bahnhof, das ESAF in Pratteln, die Energiekrise und die hohen Parkgebühren im Stedtli. Auch das Thema Gendergerechtigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch den Cabaret-Abend. Mehr als höchste Zeit nach 90 Jahren Rotstab-Cabaret fast ohne Frauen auf der Bühne. An der Zahl sind es zwei, welche die Stedtli-Singers wunderbar ergänzen.

Im Ganzen werden sechs Vorstellungen gespielt, die letzte findet am Samstag, 25. Februar statt. In der Druckbar in Liestal gibt es noch ein paar wenige Tickets zu erwerben.