Mit dem Zug ohne Umsteigen in die Innenstadt – die neue Basler S-Bahn machts möglich
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Mit dem Zug ohne Umsteigen in die Innenstadt – die neue Basler S-Bahn machts möglich

16.02.2023 11:55 - update 16.02.2023 15:05
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Bis 2045 soll Basel eine trinationale S-Bahn erhalten. Wie aber soll dieses Angebot aussehen? Wir liefern einen Überblick.

«Wir müssen jetzt vorwärts machen», sagte Basels Regierungsrätin Esther Keller bei der Podiumsdiskussion von Regio Basiliensis, der Vereinigung für eine Starke Region Basel/Nordwestschweiz und Pro Herzstück. Mit dieser öffentlichen Gesprächsrunde bekräftigten die drei Vereine ihre Forderung, dass die nächsten Ausbauschritte für den Bahnknoten Basel ohne weiteren Verzögerungen in Angriff genommen werden.

Doch welche Vorteile würde ein ausgebautes S-Bahn-Netz inklusive Herzstück ab 2045 überhaupt mit sich bringen? Wir liefern einen Überblick.

So siehts heute aus

Mit dem Zug ohne Umsteigen in die Innenstadt - die neue Basler S-Bahn machts möglich
So präsentiert sich aktuell das S-Bahn-Netz in der Region. Bild: bahnknotenbasel.ch

Wer heute in der Region Basel mit Bahn und Tram unterwegs ist, kennt die Probleme bestens: Insbesondere während den Stosszeiten sind Perrons und Züge voll. Aber nicht nur für Berufspendler:innen ist die S-Bahn Basel, wie sie sich momentan präsentiert, unattraktiv. Weil die Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof meist als Sackbahnhöfe genutzt werden, sind Reisende in den meisten Fällen zum Umsteigen gezwungen.

Wer zum Beispiel aus dem Oberbaselbiet mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen will, muss auf dem Weg zum Euro-Airport den Zug wechseln. Was je nach Gepäck ziemlich umständlich sein kann. Oder wer aus dem Fricktal in der Basler Innenstadt auf Einkaufstour gehen möchte, muss viel Zeit für die Anreise einplanen.

So soll die Zukunft aussehen

Mit dem Zug ohne Umsteigen in die Innenstadt - die neue Basler S-Bahn machts möglich
Ab 2045 sind mit dem Herzstück mehr Direktverbindungen möglich.BILD: BAHNKNOTENBASEL.CH

Genau diese Probleme soll das ausgebaute S-Bahn-Netz beheben. Im Zentrum steht das Herzstück: Dank der neuen unterirdischen Verbindung zwischen den Bahnhöfen Basel SBB, Badischer Bahnhof und St. Johann fahren mehrere S-Bahn-Linien durchgängig und ohne Richtungswechsel durch Basel.

Mit der Anbindung des Euro-Airports an das Schienennetz können so zum Beispiel Reisende aus dem Laufental, dem Oberbaselbiet oder dem Fricktal sowie dem grenznahen Elsass oder Süddeutschland künftig im Viertelstundentakt ohne lästiges Umsteigen zum Flughafen fahren.

Für Geschäfts- und Freizeitreisende besonders interessant ist «Basel Mitte»: Ein unterirdischer Bahnhof, vorgesehen für über 50’000 Reisende pro Tag. Dieser soll unter der Schifflände zu stehen kommen und schliesst damit die Innenstadt optimal ans S-Bahn-Netz an.

Ähnliches würde die Haltestelle Klybeck für Entwicklungsgebiete im Norden der Stadt bieten. Noch ist aber offen, ob diese ebenfalls Teil des Bahnausbaus werden soll.

Mit dem Zug ohne Umsteigen in die Innenstadt - die neue Basler S-Bahn machts möglich
Direkt unter der Schifflände: die neue Haltestelle Basel Mitte. Bild: espazium.ch

Noch ist viel Geduld gefragt

Taktverdichtungen, kürzere Fahrzeiten, kein Umsteigen mehr: Eigentlich spricht nichts gegen eine massiv verbessertes, trinationales Basler S-Bahn-Netz. Und mit dem Vierspurausbau des Bahnhof Liestal oder der Doppelspur zwischen Grellingen und Duggingen werden bis 2025 bereits Kapazitäten für dieses Grossprojekt geschaffen.

Der Haken: Die Kosten werden auf rund 9 Milliarden Franken beziffert. Diese werden aber vom Bund übernommen, sofern dieser den Ausbau des Basler S-Bahn-Netzes in seinen Ausbauschritten für die Schweizer Bahninfrastruktur berücksichtigt.

Und hier ist eben Geduld gefragt. 2026 will der Bundesrat über den nächsten Ausbauschritt informieren. Dabei ist das Herzstück Basel zumindest als Idee frühestens für 2045 vorgesehen. Immerhin bis spätestens 2035 soll der Bahnanschluss des Euro-Airports erfolgen.

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Kommentare

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29.06.2023 13:34

peco

Bssel kann noch um 10 000 bis 20 000 Personen wachsen und deswegen so Gross- Stadt Projekte zu bauen ist nur unnötig Geldverlochen.
Es würde reichen, wenn vom Bahnhof SBB eine Metro bis zum Marktplatz mit einer Haltestelle Bankverein erstellt würde. Die im fünfminutentakt fahren könnte.

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17.02.2023 11:41

DAH1

Ohne Anschluss des Euro-Airport darf das Herzstück auf keinen Fall gebaut werden.

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