
Mitte-Präsidium: Schneider-Schneiter lässt Kandidatur offen – Engelberger sagt ab
Baseljetzt
Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister hat seinen Rücktritt für den Sommer 2025 angekündigt. Für dessen Nachfolge kommt eine Reihe von Namen infrage. Eine Übersicht über den Stand der Dinge.
Interesse bekundet
Reto Nause: Als bisher Einziger hat der Berner Nationalrat Reto Nause Interesse am Mitte-Parteipräsidium bekundet. Vor dem definitiven Entscheid über eine Kandidatur brauche er aber noch etwas Zeit, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der 53-Jährige war bis Ende 2024 Mitglied der Berner Stadtregierung, während 16 Jahren. Zuvor, von 2001 bis 2008, war er Generalsekretär der damaligen CVP Schweiz. Das Präsidium der Mitte zu übernehmen, sei eine absolut spannende Option, sagte Nause.
Sie haben noch nicht entschieden
Elisabeth Schneider-Schneiter: Für die die Baselbieter Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter ist die Zeit noch nicht reif, sich zur Nachfolge Pfisters zu äussern. Der Job an der Spitze der Partei sei spannend, und man trete in grosse Fussstapfen, sagte sie auf Anfrage. Zunächst gelte es, die gute Arbeit Pfisters als Parteipräsident zu würdigen. Die Juristin Schneider-Schneiter ist seit Ende 2010 Mitglied des Nationalrates und 60 Jahre alt.
Philipp Matthias Bregy: Auch für Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy war es am Montag noch zu früh, um über die Nachfolge von Parteipräsident Gerhard Pfister nachzudenken. Er wolle aber nichts ausschliessen und sich nun seine Überlegungen in aller Ruhe machen, sagte er dem Onlineportal 20min.ch. Der Oberwalliser Rechtsanwalt Bregy ist seit März 2019 Nationalrat und 47 Jahre alt. Falls er sich zur Verfügung stellt, dürfte er gute Wahlchancen haben.
Yvonne Bürgin: Die Zürcher Nationalrätin und derzeitige Vizepräsidentin der Mitte Schweiz, Yvonne Bürgin, will sich Zeit lassen mit einem Entscheid für oder gegen eine Kandidatur für Pfisters Nachfolge. Zunächst werde das Präsidium den Prozess für die Neubesetzung des Präsidiums festlegen und eine Findungskommission einsetzen, schrieb sie. Die Mitte-Partei arbeite derzeit an ihrer Strategie 2033. Es sei wichtig, dass der neue Präsident oder die neue Präsidentin zu der Strategie passe und bereit sei, das Amt drei bis vier Jahre lang auszuüben, schrieb Bürgin. Die 54-Jährige ist seit Dezember 2023 Mitglied des Nationalrats.
Vincent Maitre: Noch keine Gedanken über eine Kandidatur für die Nachfolge von Pfister gemacht hat sich der Genfer Nationalrat Vincent Maitre. Der 43-jährige Rechtsanwalt ist Mitglied des Mitte-Parteipräsidiums und gehört seit 2019 dem Nationalrat an. Er verwies am Montag auf die Arbeit der Findungskommission, die die Partei einsetzen werde.
Marie-France Roth Pasquier: Die Freiburger Nationalrätin hat nach eigener Aussage noch nicht über eine mögliche Kandidatur entschieden. Sie habe auch als Mitglied der Stadtregierung von Bulle FR Verpflichtungen, sagte die 56-Jährige nach Pfisters Rücktrittsankündigung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Sie habe noch keine Zeit gehabt, sich eine Kandidatur zu überlegen. Dies auch, weil es für alle eine Überraschung gewesen sei, dass Pfister das Parteiamt abgebe. Zugleich betonte die Vizepräsidentin der Mitte-Frauen Schweiz, es gebe mehrere Mitte-Politikerinnen, die als Nachfolgerinnen Pfisters infrage kämen.
Karin Stadelmann: Die Mitte-Frauen Schweiz nannten in einem Communiqué am Tag nach dem Rücktritt Pfisters nebst Bürgin und Roth Pasquier auch die Luzerner Kantonsrätin als mögliche Nachfolgerin. Stadelmann sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, es sei noch zu früh für einen Entscheid. Als Mitglied des Parteipräsidiums der Mitte Schweiz verfüge sie zwar durchaus über Knowhow, was die Parteiarbeit angehe. Es müsse aber zunächst die Frage geklärt werden, ob Kandidierende von ausserhalb der Bundeshausfraktion gesucht seien. Stadelmann äusserte sich erfreut, aber auch etwas überrascht, dass ihr Name ins Spiel gebracht wurde.
Simon Stadler: Der Urner Nationalrat Simon Stadler sitzt seit 2019 in der grossen Kammer. Der 36-Jährige sagte dem Schweizer Radio, dass er sich eine Kandidatur überlegen will. Er sei überzeugt, dass es viele Fähige in der Partei habe.
Nicole Barandun: Die Stadtzürcherin ist seit 2011 Präsidentin der Mitte des Kantons Zürich und sitzt seit 2023 für die Partei im Nationalrat. Dem Schweizer Radio SRF sagte die 56-Jährige, dass sie sich eine Kandidatur überlege. «Heute sage ich nicht Nein, aber auch noch nicht Ja dazu.» Sie hoffe darauf, dass eine Frau Interesse an dem Posten bekunde, erklärte sie gegenüber «20 Minuten».
Sie haben sich noch nicht geäussert
Isabelle Chassot: Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot trat jüngst als Präsidentin der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Credit Suisse ins Rampenlicht. Die 59-Jährige hat sich zu einer allfälligen Kandidatur als Parteipräsidentin noch nicht geäussert. Sie sei aufgrund eines Urlaubs die ganze Woche nicht erreichbar, sagte sie den «Freiburger Nachrichten».
Sie haben abgesagt
Lukas Engelberger: Abgesagt hat der Baselstädter Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. Das Amt eines Parteipräsidenten sei mit den Aufgaben eines Regierungsrates nicht vereinbar, teilte er auf Anfrage mit. Engelberger war zuletzt im November in seinem Amt bestätigt worden. Namentlich in der Covid-19-Pandemie verschaffte er sich als Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) über seinen Kanton hinaus Bekanntheit.
Martin Candinas: Das Parteipräsidium ebenfalls nicht übernehmen will der 44-jährige Bündner Nationalrat Martin Candinas. Eine Kandidatur sei für ihn absolut kein Thema, sagte er. Er ist seit 2011 Mitglied der grossen Kammer. 2022/2023 war er Nationalratspräsident und damit formal der höchste Schweizer. Von 2012 bis 2021 war er Mitglied des Präsidiums der damaligen CVP Schweiz.
Benedikt Würth: Der St. Galler Ständerat Benedikt Würth hat kein Interesse am Mitte-Parteipräsidium. Ihm stehe die für das Amt nötige Zeit nicht zur Verfügung, sagte er auf Anfrage. Der 56-jährige Würth ist ehemaliges Mitglied der St. Galler Kantonsregierung und seit Juni 2019 Ständerat.
Stefan Müller-Altermatt: Der Solothurner Nationalrat Stefan Müller-Altermatt will ebenfalls nicht Mitte-Präsident werden, wie der 48-Jährige dem «Blick» sagte. Seine familiäre Situation mit kleinen Kindern liesse sich mit diesem Amt ganz sicher nicht vereinbaren. Zudem habe er als einstiges Präsidiumsmitglied der CVP seinen Part in Sachen Parteipolitik gespielt und wolle sich nun auf die Sachpolitik konzentrieren
Christine Bulliard-Marbach: Die Freiburger Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach hat kein Interesse am Parteipräsidium. «Sicher nicht», sagte sie den «Freiburger Nachrichten» – denn die Partei verfüge über genügend anderes und jüngeres Personal.
Priska Wismer-Felder: Die Luzerner Nationalrätin, die seit 2019 im Bundeshaus ist, sagte dem Schweizer Radio, dass sie für das Amt als Parteipräsidentin nicht zur Verfügung stehe.
Regina Durrer: Die Nidwaldner Nationalrätin will sich nach eigener Aussage neben der Politik weiterhin auch im Berufsleben engagieren. Durrer ist Mitglied der Schulleitung der Berufsfachschule Stans. «Ich werde sicher nicht zur Vollzeitpolitikerin mutieren», sagte sie «20 Minuten».
(sda/daf)
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Thomy
Bin froh bleibt Engelberger in unserer Regierung erhalten und sagt klar 2 grosse Ämter sind Zuviel das muss man auch können
Tarantinoo
jaja