Musk sucht neuen Twitter-Chef, hat aber schon einen Vorschlag
Lars Franzelli
Im Dezember hat Musk angekündigt, dass er den Posten als Twitter-CEO räumen wird. Mit der Suche nach einem Nachfolger lässt er sich Zeit – und hat angeblich den Twitter-Algorithmus wegen Joe Biden geändert.
Twitter-Besitzer Elon Musk lässt sich Zeit mit der versprochenen Übergabe des Chefpostens bei seinem Online-Netzwerk. Im Dezember hatten Twitter-User entschieden, dass Musk seinen Posten abgeben soll. Rund 60 Prozent hatten dafür gestimmt. Musk hatte die Umfrage über seine eigene Zukunft selbst gestartet.
Neuer Chef bis Ende Jahres
Noch ist nicht bekannt, wer auf ihn folgen soll. Er gehe davon aus, dass einen neuen Chef zum Jahresende zu finden ein guter Zeitpunkt wäre, sagte Musk in einem Video-Interview am Mittwoch. Zunächst möchte er dafür sorgen, dass Twitter stabil und finanziell gesund sei.
Ganz in Musk-Manier hat er unterdessen bereits auf Twitter die Diskussionen über seine Nachfolge lanciert.
Der neue Chef sei viel besser als der alte, schrieb er als Antwort auf seinen eigenen Twitter-Post.
Und stylisch sei der Neue auch noch, kommentiert Musk weiter.
Twitter-Algorithmus wegen Biden geändert?
In den letzten Tagen gab es im Netz wilde Spekulationen über eine angebliche Anpassung des Twitter-Algorithmus. Der Branchen-Blog «Platformer» hatte unter Berufung auf Mitarbeiter berichtet, dass auf Forderung von Musk die Verbreitung seiner eigenen Tweets drastisch erhöht worden sei. Nach einem grossen Aufschrei unter den Usern, krebste Musk zurück. Er kündigte an, dass der Algorithmus wieder angepasst werden soll.
«Platformer» zufolge war der Auslöser für den künstlichen Schub für Musks Tweets die Tatsache, dass sein Tweet zum Football-Finalspiel Super Bowl den Nutzern seltener angezeigt wurde als der von US-Präsident Joe Biden. Musk löschte seinen Tweet später. Nach dem Spiel seien Software-Entwickler von Twitter aufgefordert worden, Musks Reichweite auszubauen.
Bei Twitter können sich die Nutzer die Kurznachrichten entweder in chronologischer Abfolge anzeigen lassen oder von Software ausgesucht. Grund für Musks Verärgerung sei sein Eindruck gewesen, dass seine Tweets in der letzteren algorithmischen Timeline zu selten aufgetaucht seien. Die Systeme könnten ihn unter anderem deshalb runtergestuft haben, weil er von vielen Nutzern blockiert wurde.
Nach der Anpassung der Regeln aber hätten seine Tweets generell grünes Licht bekommen, berichtete «Platformer». Als Folge mussten Nutzer in den vergangenen Tagen feststellen, dass ihre automatisiert erstellen Timelines voll von Musks Tweets waren.
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